(Switch 2) Zelda übernimmt die Führung und greift erstmals selbst zum Schwert! "Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung" rückt die namensgebende Prinzessin seit "The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom" als spielbare, hochwehrhafte Protagonistin in den Mittelpunkt. Auf der Nintendo Switch 2 verwandelt das Spiel den Versiegelungskrieg – ein zentrales, düsteres Kapitel der Zelda-Geschichte – in ein intensives Action-Abenteuer mit epischen Massenschlachten. Fans der Serie genießen nicht nur pure Action, sondern auch tiefe Einblicke in die Lore um Zelda, König Rauru und Ganondorf.
Die "Hyrule Warriors"-Reihe gehört zum Musou-Genre: japanisch 無双 ("unschlagbar") – ein Hack-and-Slash, in dem ein Held Horden von Gegnern auf riesigen Schlachtfeldern niedermäht, Basen erobert und Ziele unter Zeitdruck erfüllt. Perfekt für Action-Fans, die Tempo und Skala lieben. "Chronik der Versiegelung" verwebt dies nahtlos mit der Zelda-Welt als direktes Prequel zu "Tears of the Kingdom". Im Gegensatz zum Vorgänger "Zeit der Verheerung" (alternative Zeitlinie) bleibt es strikt kanonisch. Die Hauptgeschichte dauert ca. 22 Stunden mit filmreichen Cutscenes; Nebenmissionen, Erkundung auf Himmelsinseln und im Untergrund sowie Challenges pushen die Spielzeit auf 40–50 Stunden oder mehr.
Taktisches Hack-&-Slay mit Sonau-Power
Präzise Combos aus leichten und starken Angriffen entfachen Kettenreaktionen. Sonau-Geräte aus "Tears of the Kingdom" – wie Frost-Emitter zum Einfrieren von Gruppen oder Time Bombs für explosive Verzögerungen – verleihen taktische Tiefe und kreative Freiheit. Wechselt nahtlos zwischen über 20 Charakteren wie Zelda (eleganter Schwertkampf mit Ausweichmanövern), Rauru oder Mineru, nutzt Schwachstellen aus und löst mit Sync-Strikes Massenvernichtung aus.
Intuitive Steuerung und Koop-Spaß: Die Bedienung ist präzise und zugänglich – mit Joy-Cons oder Pro Controller. Der Splitscreen-Koop für zwei Spieler läuft butterweich. Im Vergleich zu "Zeit der Verheerung" glänzt es durch überlegene Performance und Mechanik-Tiefe. Dazu ergänzt der 2-Spieler-Online-Koop via GameShare (mit Nintendo Switch Online) den lokalen Modus – ideal für Sessions mit Freunden.
Stabile 60 FPS halten auch bei Hunderten Feinden stand; seltene Drops sind kaum spürbar. Detaillierte Umgebungen wie urzeitliche Ruinen oder fliegende Inseln beeindrucken mit hoher Sichtweite und dynamischen Effekten.
Stärken und Verbesserungspotenzial
Über 20 Charaktere, taktische Bosskämpfe und der Mix aus Speed & Strategie sorgen für abwechslungsreiche, motivierende Sessions. Deutsche Synchronisation und ausgewogenes Schwierigkeitslevel ebnen Neulingen den Einstieg. Trotzdem: Nebenquests wiederholen sich nach 15 Stunden (z. B. "Ziele sichern", Ressourcen sammeln), was Grinding erzwingt. Die UI wirkt stellenweise unübersichtlich – Menüs könnten schlanker sein. Diese Punkte schmälern den Eindruck leicht, aber ohne die Story- und Action-Stärken zu überschatten.
Fazit: 8 von 10
"Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung" ist ein fulminantes Action-Spektakel – aber auch noch mehr: Denn über die packenden Kämpfe hinaus überzeugt das Game durch starke Protagonisten, innovative Sonau-Mechaniken, emotionale Lore, technische Reife und hohen Wiederspielwert. Weniger repetitive Nebeninhalte und ein "echter" Online-Koop wären schön gewesen. Doch auch so ist es ein Muss für Zelda-Fans, die kämpfen statt rätseln wollen, die Chronologie erweitern und dynamische Massenschlachten (fast) ohne Ladezeiten erleben möchten.
(VOL.AT/Ländle Gamer)