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Zeitung kippt Stadionbau

Zwei Tage vor der geplanten Vergabe des Neubaus des Fußballstadions in Klagenfurt wackelt das Projekt neuerlich. Auslöser ist die Veröffentlichung aller sechs eingereichten Projekte in einer Wochenzeitung.

Dadurch besteht die Gefahr, dass das gesamte Verfahren abgebrochen und neu begonnen werden muss. Das wäre das endgültige Aus für eine Teilnahme Klagenfurts als Veranstalter der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz. Der Klagenfurter Bürgermeister Harald Scheucher (V) zeigte sich wütend über das Bekanntwerden der Projekte: “Der Täter, der das gemacht hat, setzt alle Mittel ein, um das Projekt zu verhindern.” Wer immer die Unterlagen der Zeitung zugespielt hätte, wolle laut Scheucher das Stadion “in die Luft sprengen”. Der vom Land Kärnten in dieser Causa engagierte Rechtsanwalt Franz Großmann war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar.

Der Kärntner Sportreferent LHStv. Peter Ambrozy (S) sprach von der “bisher höchsten Gefährdung” des Projekts und meinte, dass derjenige, der für die Veröffentlichung verantwortlich sei, kein öffentliches Amt mehr bekleiden dürfe. Insgesamt hätten 17 Personen über das Gutachten verfügt, das veröffentlicht worden war, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Jörg Haiders.

Laut dem in der “Kärntner Woche” veröffentlichten Gutachten der Kanzlei BKQ (Klaus und Quendler Rechtsanwaltsgesellschaft) ist die Bewerbergemeinschaft Porr Techno Bau und Alpine Mayreder Bau GmbH mit 59,84 Mio. Euro Billigstbieter. Das teuerste Angebot kam von der Bewerbergemeinschaft Max Bögl Austria GmbH und von Gerkan, Mark und Partner, die das Stadion um 81,55 Millionen errichten wollen, bei einem Zuschlag wird ein Preisnachlass von fünf Prozent angeboten. Die Strabag AG von Hans-Peter Haselsteiner hat gemeinsam mit Siemens mitgeboten, sie verlangt 67,74 Mio, Euro, die deutsche Gemeinschaft Hellmich/Queck liegt mit 66,2 Mio. knapp darunter. Auch die Swietelsky Bau GmbH hat ein Anbot gelegt, es liegt bei knapp 70 Mio. Euro, die Bauunternehmung Granit GmbH und die Ast Baugesellschaft mbH würden um 79,89 Millionen ein neues Stadion in Klagenfurt bauen.

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