Zeichnungen von Dürer bis Bosch
Die Zeichnungen von Albrecht Dürer, Hieronymus Bosch und Co. wurden am Donnerstag von der Leiterin des Kabinetts, Monika Knofler, und der Direktorin der Galerie, Renate Trnek, im Klassizismus-Saal präsentiert. Dieser steht den bedeutendsten Blättern des Kupferstichkabinetts für rund ein Jahr zur Verfügung, weil die normalerweise dort ausgestellten Werke auf Japan-Tournee sind. Ziel sei jedoch, die Sammlung zur Gänze wieder in die Akademie zu holen.
Die Ausstellungsserie beginnt mit Meisterzeichnungen des 15. bis 17. Jahrhunderts, im Juli folgt das 18., im Herbst schließlich das 19. Jahrhundert. Monika Knofler betonte in ihren Ausführungen die Bedeutung der Sammlung. Diese spiegle die gesamte Entwicklung der Akademie und alle Veränderungen in der Kunst wider, neben gotischen Baurissen aus dem Weltkulturerbe sind Arbeiten von Dürer, Bosch, Rembrandt, Tizian und Poussin zu sehen. Es ist heuer wahrscheinlich die einzige Ausstellung, die kein Mozart-Porträt beinhaltet, meinte der Vizerektor der Akademie, Andreas Spiegel, lakonisch.
Die in der Albertina zwischengelagerte Sammlung, die insgesamt ca. 40.000 Zeichnungen, 100.000 Druckgrafiken und an die 20.000 Fotografien umfasst, ist eigentlich beständig auf Reisen und nun zum ersten Mal in der Gemäldegalerie zu Gast, soll aber in der Akademie künftig ihren fixen Platz bekommen. Es war immer eine Studiensammlung, so Knofler, die als visuelles Gedächtnis funktioniere. Laut Andreas Spiegel sollen die Werke auch die Möglichkeit bieten, sich mit historischem Material auseinander zu setzen.
Damit dies überhaupt möglich war, mussten jedoch zuerst verträgliche klimatische Bedingungen in dem Saal geschaffen werden. Das Kupferstichkabinett hat uns zu guten Klima-Taten verholfen, sagte Trnek, um 20.000 Euro wurde das alte Lüftungs- und Heizungssystem revitalisiert. Nach und nach sollen auch die anderen Säle mit dem System ausgestattet werden.