Etwas später als geplant, ist am Donnerstag am Wiener Rathausplatz der Christbaum aufgestellt worden. Eigentlich hätte der Termin am Dienstag stattfinden sollen, aufgrund des Terroranschlags in der Innenstadt am Vorabend, entschloss man sich zu einer kurzfristigen Verschiebung. Offen ist noch, wann die Illuminierung vonstattengehen soll.
Wann wird heuer illuminiert?
Eigentlich wird die Christbaum-Beleuchtung immer im Rahmen einer feierlichen Zeremonie bei der Eröffnung des Christkindlmarktes eingeschaltet. Doch die Hütten und Standln bleiben heuer aufgrund des Lockdowns, der zumindest bis Ende November dauert, zu. Falls es das Infektionsgeschehen und die gesetzlichen Bestimmungen zulassen, hoffen die Organisatoren auf eine Eröffnung Anfang Dezember.
Zum Aufstellen des Weihnachtsbaums der Wienerinnen und Wiener heute, Donnerstag, kam auch Bürgermeister Michael Ludwig: "In dieser Zeit der Corona-Pandemie und des brutalen Terrors ist der Baum ein schönes Zeichen für das Positive und den Zusammenhalt in unserer Stadt. Ein Zeichen, mit dem wir zeigen, dass die Stadt Wien normal funktioniert und die sicherste Metropole weltweit ist", so die Aussage des Stadtoberhaupts. "Zudem steht der Baum als Symbol für die Solidarität zwischen den österreichischen Bundesländern."
Christbaum aus Oberösterreich ziert Wiener Rathausplatz
Der Weihnachtsbaum der Wienerinnen und Wiener kommt dieses Jahr aus Oberösterreich, genauer gesagt aus einem Wald des Stifts Schlägl in der Gemeinde Klaffer am Hochficht. Die 33 Meter hohe und rund 200 Jahre alte Fichte wurde bereits vergangenen Freitag von Forstarbeitern des Stifts und der Gemeinde gefällt und für den Transport nach Wien bereitgemacht. Der Sattelschlepper mit dem Baum traf nach der 250 Kilometer langen Anfahrt aus dem Mühlviertel um 11.30 Uhr am Wiener Rathausplatz ein. Hier machten sich etwa 35 MitarbeiterInnen der Wiener Forstbetriebe sowie des Bau- und Gebäudemanagements der Stadt Wien - MA 34 an das Aufstellen der Fichte.
So verlief die Aufstellung des Baums am Rathausplatz
Passend zum Symbol des Zusammenhalts: Zum Aufrichten der 33 Meter hohen Fichte ist das Zusammenspiel von zwei Kränen notwendig, anschließend wurde der Baum im Boden verankert und mit Stahlseilen festgezurrt. In den kommenden Tagen wird der Baum von Baumpflegern der Wiener Stadtgärten verschönert und mit mehr als 2.000 energiesparenden LED-Lichtern geschmückt, damit er rechtzeitig zum Advent am Rathausplatz leuchten kann.
Die Suche nach dem richtigen Baum beschäftigte die oberösterreichische Landesforstdirektion Elfriede Moser einen längeren Zeitraum. "Das ganze Projekt hat bereits vor mehr als einem Jahr begonnen. Auf der Suche nach dem richtigen Baum sind wir dann in der Gemeinde Klaffer fündig geworden", beschreibt Moser vom Amt oberösterreichischen Landesregierung die Aufgabe. "Für mich ist diese Fichte nicht nur ein Botschafter unseres Bundeslandes, sondern auch der nachhaltigen Forstwirtschaft. An der Stelle, an der der Baum aus dem Wald entnommen wurde, wird bald ein neuer Baum stehen, und wer weiß, vielleicht ebenfalls für zwei Jahrhunderte", sagte die Landesforstdirektion.
Besonderes Holz für den Wiener Weihnachtsbaum
Die Fichten aus dem Mühlviertler Hochficht werden traditionell für den Instrumentenbau verwendet. So wird auch ein Teil des Stamms der ursprünglich 40 Meter hohen Weihnachts-Fichte als Tonholz verwendet. Ein Oberösterreicher Instrumentenbauer verarbeitet das Holz zu Resonanzböden, die auch in Flügeln und Klavieren der Wiener Traditionsfirma Bösendorfer zum Einsatz kommen.
Alle Jahre wieder: Ein Baum mit Tradition
Der Weihnachtsbaum für den Rathausplatz stammt jedes Jahr aus einem anderen österreichischen Bundesland sowie aus Südtirol. Begonnen wurde mit der Tradition im Jahr 1959. Den Baum für die Hauptstadt sucht das Forstamt des jeweiligen Bundeslandes aus. 2021 wird der Weihnachtsbaum für den Rathausplatz aus dem Bundesland Burgenland kommen.
(APA/Red)