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Zehntausende bei Trauerzug

Zehntausende Schiiten haben dem am Freitag getöteten irakischen Schiitenführer Ayatollah Mohammed Bakr al Hakim in Bagdad das letzte Geleit gegeben.

„Gott ist der Größte!“, riefen etliche Teilnehmer des Trauerzuges, der sich am Sonntagmorgen durch ein schiitisches Viertel der irakischen Hauptstadt bewegte. „Hakim hat Amerika vor Angst erzittern lassen!“, riefen andere, während sie ihre Fäuste in die Luft streckten.

Der Schiitenführer war bei dem Anschlag auf die Imam-Ali-Moschee ums Leben gekommen. Seine sterblichen Überreste sollten am Montag zunächst in die Schiitenstadt Kerbala und anschließend zur Beerdigung nach Najaf gebracht werden. Bei dem Attentat in Najaf waren nach jüngsten Berichten mehr als achtzig Menschen ums Leben gekommen und über 120 weitere verletzt worden.

Schiiten machen Al Kaida für Anschlag verantwortlich
– AM
Für den verheerenden Anschlag von Najaf haben Anhänger des getöteten Schiitenführers Mohammed Bakr al Hakim das Terror-Netzwerk Al Kaida verantwortlich gemacht. Die vier von der Polizei festgenommenen mutmaßlichen Attentäter seien Al-Kaida-Mitglieder, sagte ein Vertreter des Obersten Rats der Islamischen Revolution im Irak (SCIRI) am Samstag. Der arabische Fernsehsender Al Jazeera berichtete hingegen, dass bis Samstag mindestens 19 Menschen festgenommen worden seien. Andere Agenturen meldeten unter Berufung auf die US-Armee beziehungsweise einen Polizeisprecher drei bis vier Festnahmen.

Die Verdächtigen wurden nach Polizeiangaben wenige Stunden nach der Explosion vor der Imam-Ali-Moschee in Najaf gefasst. Sie hätten die Tat gestanden und von weiteren geplanten Anschlägen auf Politiker und Geistliche sowie auf die Infrastruktur des Landes berichtet. Drei weitere Verschwörer seien auf der Flucht.

Der Gouverneur von Najaf, Haidar Mehdi Mattar, machte Anhänger des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein für den Anschlag verantwortlich. Der Schiitenführer Mohammed Bakr hatte als langjähriger Gegner von Saddam Hussein und Vertreter eines gemäßigten Kurses gegenüber den Besatzungstruppen im Irak viele Feinde.

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