AA

Zehn Salzburger gewinnen bei Rapid Wien

Heiße Duelle im Hanappi-Stadion: Dusan Svento gegen Steffen Hofmann
Heiße Duelle im Hanappi-Stadion: Dusan Svento gegen Steffen Hofmann ©expa/Haumer
Red Bull Salzburg machte am Sonntag mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Rapid Wien einen großen Schritt Richtung Titelverteidigung. Nach einem fragwürdigen Ausschluss gegen Schiemer köpfelte Afolabi in Unterzahl das Siegestor für die Salzburger.
Bundesliga: Rapid Wien - Red Bull Salzburg 0:1

Dass im Bundesliga-Spitzenspiel viel auf dem Spiel stand, war beiden Teams deutlich anzumerken: Die Atmosphäre im ausverkauften Hanappi-Stadion war spannungsgeladen, die Zweikämpfe wurden erbittert und um jeden Meter geführt. Sowohl der Meister aus Salzburg als auch der Vizemeister aus Wien starteten mit einem 4-4-2. Bei Rapid ersetzte Hannes Eder in der Innenverteidigung Patocka, im Angriff begannen Nikica Jelavic und Rene Gartler.

Etwa 20 Minuten brauchten die Grünweißen, um nach einer ausgeglichenen und äußerst intensiven Anfangsphase das Kommando zu übernehmen. Die erste Gelegenheit hatte Rapid-Stürmer Rene Gartler, dessen Kopfball Salzburgs Goalie Gustafsson mit Mühe bändigen konnte. Kurz darauf verzog Bullen-Neuzugang Roman Wallner einen Freistoß aus etwa 25 Metern nur knapp, einen weiteren konnte Payer auf der Linie festhalten (32.). Rapid kam zwar häufiger in Strafraumnähe, echte Chancen blieben jedoch Mangelware.

Der Unparteiische beendete nach Beginn der zweiten Halbzeit das Kräfte-Gleichgewicht der beiden Teams: Einen Selbstfaller von Franz Schiemer unmittelbar vor dem Rapid-Strafraum legte Schiedsrichter Dietmar Drabek als Schwalbe aus und zeigte dem bereits verwarnten Salzburger Gelb-Rot (56.). Eine Entscheidung, die alle im Stadion überraschte. Schiemer verließ wild gestikulierend den Platz, sein Trainer Huub Stevens musste umstellen, nahm Wallner aus dem Spiel und brachte Verteidiger Andreas Ulmer. 

Wenig später brachte Ragnvald Soma nach Katzer-Vorlage das Kunststück zuwege, unbedrängt aus drei Metern am Tor vorbeizuschießen. Das Tor fiel dafür auf der Gegenseite: Rabiu Afolabi stieg nach einem Svento-Corner mutterseelenalleine am Fünfer hoch und bezwang Payer per Aufsetzer – 0:1 (67.).

Christoph Leitgebs Distanzschuss hätte die Vorentscheidung zugunsten der Salzburger sein können, der Ball strich allerdings um Zentimeter am Rapid-Tor vorbei. Rapid blieb in numerischer Überlegenheit ratlos, außer einer Chance durch den eingewechselten Boskovic brachten die Hütteldorfer nichts Gefährliches zustande.

Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Die Schlüsselszene war diese Riesenchance von Soma, dass wir da aus drei Metern nicht den Ball treffen. Bis dahin ist bei beiden Seiten nicht viel passiert. Es waren keine Chancen da. Beim Gegentor fehlt genau bei dieser Standardsituation Jelavic, weil er draußen behandelt wurde. Dadurch war eine Unordnung. Aber es darf nicht passieren, wenn Spieler eingeteilt sind. Wir haben im Lauf der drei Spiele eindeutig zu wenig Punkte gemacht.”

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän): “Wir haben heute ein Spiel gehabt von zwei Mannschaften, die sehr wenig Platz und Möglichkeiten zugelassen haben. Es hat die Mannschaft gewonnen, die das Tor gemacht hat. Sie haben aus ihrer Möglichkeit auf ein Tor eines gemacht. Wir sind zu wenig Chancen gekommen. Es läuft nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wenn man von neun Punkten einen holt, ist das natürlich alles andere als ein Start nach Wunsch.”

Huub Stevens (Salzburg-Trainer): “Wir haben ein Spiel gewonnen, mehr auch nicht. Wenn es mit zehn Leuten passiert, muss ich sagen, Hut ab mit welcher Moral wir gekämpft haben. Vor allem nach der Enttäuschung am Donnerstag. Jeder für sich weiß, was er tun muss für die Mannschaft. Wir haben taktisch gut gespielt und verdient gewonnen. Für mich ist es ein Sieg, nicht mehr als das.”

Franz Schiemer (Salzburg-Verteidiger): “Für mich war es ein ganz klares Foul. Aber wir haben gewonnen, also werde ich kein schlechtes Wort verlieren. Ich glaube, wir haben heute den Sieg verdient. Wir haben wenig Chancen zugelassen und das in Hütteldorf. Die erste Spielhälfte haben wir nicht gut gespielt, aber Rapid war auch nicht besser. Wir haben jetzt sehr wichtige Heimspiele, wenn wir da reüssieren, können wir uns etwas absetzen.”

SK Rapid Wien – Red Bull Salzburg 0:1 (0:0)
Wien, Hanappi-Stadion, 17.500 (ausverkauft), SR Drabek

Tor: 0:1 (67.) Afolabi

Rapid: Payer – Kulovits (80. Trimmel), Eder, Soma, Katzer – Hofmann, Heikkinen, Pehlivan (70. Boskovic), Kavlak  – Gartler (63. Salihi), Jelavic
Salzburg: Gustafsson – Schwegler, Sekagya, Afolabi, Schiemer – Leitgeb (83. Augustinussen), Opdam, Pokrivac, Svento (81. Tchoyi) – Janko, Wallner (59. Ulmer)

Gelb-Rote Karte: Schiemer (57./Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: Katzer bzw. Schwegler
Die Besten: Keine bzw. Pokrivac

Tabelle der tipp3 Fußball-Bundesliga nach der 22. Runde:

  1. Red Bull Salzburg         22 14  6  2  43 : 18  48
  2. FK Austria Wien           22 13  4  5  42 : 28  43
  3. Rapid Wien                22 12  6  4  48 : 25  42
  4. Sturm Graz                22 11  6  5  37 : 20  39
  5. SV Josko Ried             22  7  7  8  26 : 23  28
  6. SC Wr. Neustadt           22  8  4 10  36 : 39  28
  7. SV Mattersburg            22  8  3 11  28 : 39  27
  8. Kapfenberger SV Superfund 22  6  4 12  27 : 42  22
  9. LASK Linz                 22  5  6 11  45 : 59  21
 10. SK Austria Kärnten        22  1  4 17  15 : 54   7
 

Martin Ucik

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Zehn Salzburger gewinnen bei Rapid Wien
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen