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Zecken: Einfach, aber effizient

Zecken funktionieren vergleichsweise einfach, aber nachweislich erfolgreich. Der Geruch nach Buttersäure und eine Temperatur von rund 37 Grad reichen aus, um die Zecke zum Zubeißen zu motivieren.

Durch den warmen Winter sind die Tiere heuer früher als sonst aktiv geworden. Etwa ab acht bis zehn Grad Außentemperatur sind Zecken bereit, nach einem geeigneten Wirt Ausschau zu halten.

Zecken gehören zu den Spinnentieren, genauer gesagt zu den Milben. Aus den Tausenden von Eiern, die ein einziges Weibchen legen kann, schlüpfen Larven, die sich innerhalb weniger Wochen zu so genannten Nymphen entwickeln. Larven und Nymphen unterscheiden sich von den ausgewachsenen, geschlechtsreifen Tieren durch ihre sechs Beine und die geringere Größe. Erst im erwachsenen Stadium haben Zecken die für Spinnentiere typischen acht Beine.

Der bei uns häufigste und bekannteste Vertreter der Schildzecken ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Die Weibchen sind mit vier Millimetern relativ groß, im vollgesogenen Stadium kann der Hinterkörper auf bis zu über zehn Millimeter anschwellen. Die Tiere brauchen dann monatelang keine Nahrung. Ein erwachsenes Weibchen kann nach einer derartigen Blutmahlzeit tausende Eier produzieren, die einfach in den Wald- oder sonstigen Boden gelegt werden.

Zecken sind bezüglich ihrer Wirte nicht besonders wählerisch, als Jungtiere saugen sie durchaus auch an Kaltblütern wie Eidechsen. Im erwachsenen Stadium bevorzugen sie meist Säugetiere oder Vögel. Einen geeigneten Wirt findet der Holzbock auf vergleichbar einfache Weise, es sind nur zwei Reize nötig. Um überhaupt aktiv zu werden, genügen für manche Arten winzige Mengen von Buttersäure in der Luft, die meisten Säugetiere und auch der Mensch verströmen diesen Geruch. Ist das Opfer lokalisiert und erklommen, sucht sich die Zecke noch einen Platz am Körper, der nur einem Kriterium entsprechen muss: Er muss rund 37 Grad warm sein.

Dann geht es los, die Mundwerkzeuge durchbrechen die Haut und verankern das Tier – unter Umständen für Wochen – an der Bissstelle. Wissenschafter haben versuchsweise Zecken auf 37 Grad warme Steine gesetzt und Buttersäuredämpfe verströmt, worauf die Parasiten prompt versuchten, den Steinen Blut abzuzapfen.

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