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Zawahiri: Neue Videobotschaft

Der Al-Kaida-Ideologe Ayman al-Zawahiri hat sich zwei Wochen nach einem US-Angriff auf ein pakistanisches Dorf, mit wüsten Beschimpfungen gegen US- Präsident Bush gemeldet.

In einer am Montagabend vom arabischen Sender Al-Jazeera ausgestrahlten Videobotschaft bezeichnet er Bush unter anderem als „Schlächter von Washington“ und als „Fluch“.

Weiter bestreitet der Stellvertreter von Terrorführer Osama bin Laden, sich in dem Dorf aufgehalten zu haben. Bei dem Angriff Mitte Jänner waren nach pakistanischen Angaben 18 Menschen getötet worden. Der Angriff hatte in Pakistan landesweite Proteste ausgelöst.

Nach Einschätzung von US-Experten wurde das Video in den vergangenen 11 Tagen aufgezeichnet. Dies sei eine erstaunlich kurze Zeitspanne, zitierte die „Washington Post“ Antiterror-Spezialisten. In der Vergangenheit hätten Al-Kaida-Führer mehrere Wochen oder Monate benötigt, um Videobotschaften aus ihren Verstecken in die Außenwelt zu schmuggeln. Die Experten wiesen außerdem auf die „professionelle Produktionsqualität“ der Aufzeichnung hin.

Bush sei geschlagen, ein „Lügner“ und ein „Verlierer“, erklärt Zawahiri in seiner Botschaft. Der Präsident habe seinem Land nur Pech und Desaster gebracht und werde ihm noch mehr Unglück bringen. Der gesuchte Terrorist machte sich in dem Band zugleich über die Bemühungen der USA lustig, ihn aufzuspüren: „Bush, weißt du, wo ich bin? Ich lebe inmitten der muslimischen Massen und genieße ihre Fürsorge“, hieß es nach einer Übersetzung des US-Nachrichtensenders CNN.

Zawahiri hatte sich zuletzt Anfang Jänner per Video gemeldet. Damals hatte er den US-Einsatz im Irak für gescheitert erklärt. Auch in dem neuen Band bezog er sich wieder auf den Irak. Der amerikanischen Mutter, die den Anruf vom Verteidigungsministerium mit der Nachricht vom Tode ihres Sohnes erhalte, könne er nur sagen: „Bedanke dich bei Bush.“

Der 54 Jahre alte Al-Kaida-Chefideologe Zawahiri steht auf der Liste der 18 meistgesuchten Terroristen der US-Bundespolizei FBI an zweiter Stelle hinter Osama bin Laden. Auf seine Ergreifung hat das FBI eine Belohnung von 25 Millionen Dollar ausgesetzt.

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