Ich habe viele Berichte gesehen, nach denen entweder ein Einzelner oder eine Gruppe aus Jordanien oder vielleicht ein Nachbar Informationen gegeben haben, die zu dem erfolgreichen Schlag führten, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack, am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. Ich kann diese Berichte nicht bestätigen. Er habe derzeit auch keine Informationen, die den Prozess der Auszahlung des Kopfgelds einleiten könnten, fügte er hinzu.
Die USA haben auf Zarqawi sowie auf den weltweit meistgesuchten Terroristen und Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden jeweils 25 Millionen Dollar ausgesetzt. Auch für die Festnahme oder Tötung anderer Al-Kaida-Führer winken hohe Belohnungen.
Bisher hat das US-Außenamt nach eigenen Angaben rund 62 Millionen Dollar Belohnung an Informanten und andere Helfer gezahlt. Zarqawi, der Al-Kaida-Anführer im Irak, war am Mittwoch bei einem gezielten Luftangriff nahe der Stadt Baquba (Bakuba) getötet worden.
Der im Irak getötete jordanische Top-Terrorist Abu Musab al-Zarqawi ist aus den eigenen Reihen verraten worden. Die Fahnder hätten über einen Zeitraum von drei Wochen zahlreiche Tipps erhalten und wie ein Puzzle zusammengesetzt, sagte der US-Militärsprecher William Caldwell am Freitag in Bagdad. Einen alles entscheidenden Informanten gab es seinen Angaben zufolge aber nicht.
Die Information stammte nicht von einer einzigen Person. Dass uns einer gesagt hätte: Ihr findet ihn zu diesem Zeitpunkt in diesem Haus – das ist nicht passiert, sagte Caldwell. Ob das Kopfgeld in der Höhe von 25 Millionen Dollar (19,7 Mio. Euro) für Hinweise auf Zarqawi ausgezahlt wird, wollte Caldwell nicht sagen.
Der Militärsprecher bestätigte, dass Zarqawi nach der Bombardierung des Hauses bei Baquba (Bakuba) als einziger für kurze Zeit überlebte. Er habe noch gestöhnt und vor sich hin gemurmelt, doch seien seine Worte nicht zu verstehen gewesen. Irakische Polizisten, die als erste in das Haus eindrangen, hätten ihn auf eine Krankentrage gelegt.
Dem©Sender FoxNews sagte Caldwell zuvor in einem Interview, Zarqawi sei noch bei Bewusstsein gewesen. Er hat sie offensichtlich erkannt, denn er versuchte noch, sich von der Trage zu rollen, sagte Caldwell. Er sei innerhalb von Minuten gestorben, als nachgerückte US-Soldaten mit der medizinischen©Versorgung beginnen wollten, sagte er bei der Pressekonferenz. Insgesamt seien bei dem Angriff nicht sieben, sondern einschließlich Zarqawi sechs Menschen ums Leben gekommen, sagte Caldwell. Ein Kind sei entgegen ersten Angaben nicht darunter gewesen.
Das US-Militär nahm unmittelbar nach der Bombardierung bei Razzien in 17 Häusern und 39 weiteren Aktionen mindestens 25 Menschen fest. Die Häuser waren im Zusammenhang mit der Fahndung nach Zarqawi observiert worden. Dabei seien Waffen, irakische Armeeuniformen, Nachtsichtgeräte, Pässe und falsche Autonummernschilder beschlagnahmt worden, sagte Caldwell.