Mit über 64 Liter/m² wurde an der seit 1993 bestehenden automatischen Wetterstation laut ZAMG Klimatologen ein Rekordregenereignis registriert. Im Schnitt muss man mit derartigen Starkregenfällen im Mittel- und Nordburgenland etwa alle 25 bis 30 Jahre rechnen, so die Klimatologen. Aber auch in Wien kamen regional innerhalb kurzer Zeit große Regenmengen zusammen. In Wien- Unterlaa schüttete es in 10min 23 Liter/m², ein vergleichbares Ereignis wurde hier zuletzt am 10. Juni 2002 gemessen, als es innerhalb von 10min 25 Liter/m² regnete. Die Sturmböen erreichen im nordöstlichen Flachland Höchstgeschwindigkeiten zwischen 70 und knapp 100km/h und sorgten für abgebrochene Äste und sogar einzelnen entwurzelte Bäume.
Schuld an den heftigen Niederschlägen am Freitagabend war ein gewaltiger Gewitterkomplex, welcher sich nach Angaben der ZAMG- Meteorologen südlich von Österreich gebildet hatte. Auf seinem Weg nach Norden intensivierte sich dieses Starkgewitter und sorgte schließlich vom südlichen Wiener Becken bis ins Weinviertel für Sturmböen und Starkregen.
Starkregen auch in der Nacht auf Sonntag
In der Nacht auf Sonntag kam es zwischen Osttirol und dem Nordburgenland wiederum zu heftigen Gewittern. Neuerlich sehr stark betroffen waren der Raum rund im Eisenstadt sowie die Wechselregion und die Oststeiermark, wo stellenweise Niederschlagsmengen von über 50 Liter/m² binnen kurzer Zeit gemessen wurden. Sonst kleine Bäche wie die Wulka wurden zu reißenden Strömen. Aber auch in Kärnten und Tirol wurden teils große Regenmengen registriert. In den Karnischen Alpen (an der Grenze zu Italien) fielen knapp 100 Liter/m², im Gailtal waren es bis zu 80 und im Ötztal bis zu 50 Liter/m².
Zum Wochenende zeichnet sich Sommerwetter ab
Die nächsten Tage muss man besonders im Westen und Norden Österreichs noch mit unbeständigem und etwas kühlerem Wetter rechnen, skizziert Thomas Krennert, Meteorologe an der ZAMG in Wien das Wetter für die kommenden Tage. Die Temperaturen steigen aber bereits von Tag zu Tag etwas an, die Schauer- und Gewitterneigung nimmt ab und die Sonne kann sich immer öfter und länger behaupten. Das kommende Wochenende dürfte dann aus heutiger Sicht mit viel Sonnenschein und Höchstwerten zwischen 25 und 30°C richtig sommerlich werden, prognostiziert Krennert.