In einem Online-Artikel vom Sonntag war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9.861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bisher offiziell bestätigt hat.
Russische Zeitung nannte hohe Opferzahl im Ukraine-Krieg
Einige Stunden später war die entsprechende Passage aus dem Artikel der "Komsomolskaja Prawda" allerdings wieder verschwunden. Eine Stellungnahme der Zeitung gab es zunächst nicht.
Andere Medien rätselten am Montag über den Artikel - und wiesen darauf hin, dass im Briefing des Verteidigungsministeriums am Sonntag keine Angaben zu getöteten Russen gemacht wurden. Der Journalist Yaroslav Trofimov vom "Wall Street Journal" schrieb auf Twitter: "Entweder (die Seite) KP.ru wurde gehackt oder jemand hat geleakte Zahlen bekommen und sie veröffentlicht."
Veröffentlichung durch Hacker-Angriff
Die russische Zeitung "Komsomolskaja Prawda" führt die aufsehenerregende Veröffentlichung auf einen Hackerangriff zurück. Die Webseite sei am Montag attackiert und eine falsche Meldung über den Tod russischer Soldaten veröffentlicht worden, wie der Kreml-Korrespondent der Zeitung, Alexander Gamow, am Dienstag sagte.
Gamow lieferte die Erklärung für die Geschichte, die von zahlreichen westlichen Medien aufgegriffen wurde, in der täglichen Telefonkonferenz des Präsidialamts. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow selbst hatte zuvor erklärt, er könne den Vorfall nicht kommentieren.
Zahl der gefallenen russischen Soldaten nicht bekannt
Die russische Regierung hüllt sich über die Zahl der gefallenen Soldaten in Schweigen. Moskau hatte Anfang März von 498 toten russischen Soldaten gesprochen, seither aber keine neue Zahlen mehr veröffentlicht. Die ukrainische Seite spricht von mehr als 15.000 gefallenen russischen Kämpfern. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
(APA/Red)