Zahl der Verkehrstoten in Vorarlberg hat sich 2025 verdoppelt
Es ist eine erschütternde Bilanz kurz vor Jahresende: In Vorarlberg sind heuer bereits 14 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das geht aus aktuellen Zahlen der Mobilitätsorganisation VCÖ hervor. Damit hat sich die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt – 2024 wurde mit nur sieben Todesopfern der niedrigste Wert seit Bestehen der Unfallstatistik verzeichnet.
Zahl gestiegen – trotz "niedrigstem Wert im Bundesländervergleich"
Im bundesweiten Vergleich bleibt Vorarlberg zwar jenes Bundesland mit den wenigsten Verkehrstoten – dennoch sieht der VCÖ dringenden Handlungsbedarf. "Diese 14 Todesopfer sind eine eindringliche Mahnung, die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Die aktuelle Zahl übertrifft nicht nur die des Vorjahres, sondern auch die Werte der Jahre 2023, 2021, 2016 und 2015. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 verunglückten 13 Menschen im Straßenverkehr tödlich, 2022 waren es 16, 2014 sogar 22.
Wer starb im Straßenverkehr?
Laut VCÖ waren die meisten Todesopfer Pkw-Insassen – fünf Menschen verloren heuer dabei ihr Leben. Drei Personen verunglückten mit einem Motorrad, jeweils zwei mit Fahrrad und E-Bike, je eine Person starb auf einem Moped bzw. in einem Klein-Lkw.
Besorgniserregend ist dabei ein wiederkehrendes Muster: Überhöhte Geschwindigkeit war laut Innenministerium in den ersten zehn Monaten des Jahres die häufigste Ursache tödlicher Unfälle – sie war in 45 Prozent der Fälle ausschlaggebend.
VCÖ fordert: Tempolimit 80 auf Freilandstraßen
"Verkehrsunfälle reißen Menschen aus dem Leben. Der Unfalltod ist für Angehörige besonders schmerzvoll. Umso wichtiger ist es, mit verstärkten Maßnahmen die Verkehrssicherheit zu erhöhen", so Jaschinsky. Die VCÖ-Expertin fordert konkrete Schritte: Auf Freilandstraßen solle Tempo 80 zur Regel werden, Tempo 100 hingegen die begründete Ausnahme.
Zudem brauche es deutlich mehr Tempokontrollen – gerade auf Landstraßen, wo das Unfallrisiko besonders hoch ist. Auch das Telefonieren oder Tippen am Handy während der Fahrt soll laut VCÖ ins Vormerksystem aufgenommen werden – wie es in vielen anderen EU-Staaten bereits der Fall ist.
Radverkehr: Lücken im Netz, Tote bei E-Bike-Unfällen
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Radverkehr – speziell auf der Sicherheit älterer Menschen, die zunehmend mit E-Bikes unterwegs sind. Auch hier gab es heuer tödliche Unfälle. Der VCÖ sieht einen "großen Aufholbedarf" bei der Rad-Infrastruktur.
"Baulich getrennte Radwege können schwere Unfälle verhindern. Es ist höchste Zeit, bestehende Lücken im Radwegenetz zu schließen und den Ausbau konsequent voranzutreiben", mahnt Jaschinsky.
Österreichweit ebenfalls Anstieg – Ziel 2030 in Gefahr
Nicht nur in Vorarlberg, auch österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten 2025 gestiegen. 391 Menschen kamen bisher ums Leben – um 46 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das nationale Verkehrssicherheitsziel, bis 2030 unter 207 Tote pro Jahr zu kommen, rückt damit in weite Ferne.
In nur zwei Bundesländern – Salzburg und Wien – wurden heuer weniger Verkehrstote als im Vorjahr verzeichnet. Den mit Abstand höchsten Wert hat Niederösterreich mit 106 Opfern.
Interaktive Unfallkarte für Vorarlberg
Unsere Karte visualisiert alle gemeldeten Verkehrsunfälle in Vorarlberg von 2013 bis 2024.
- In der Karte links unten auf „Route planen“ klicken. Bei Mobile und App: Zuerst links oben auf das Menü klicken
- Startpunkt eingeben (z. B. Rathausplatz 2, 6850 Dornbirn) und Ziel eingeben (z. B. Höchsterstraße 32, 6850 Dornbirn), dann auf „Route berechnen“ klicken.
- Die Route wird gelb markiert; entlang der Strecke werden die Unfälle angezeigt.
- Wenn gewünscht, über das Drop-down-Menü die Suche verfeinern (z. B. Unfälle mit Fahrradbeteiligung, Jahr 2024).
- Bei Klick auf ein Unfallsymbol erscheinen Details zum jeweiligen Unfall (Datum, Ort, Beteiligte Verkehrsteilnehmer).
(VOL.AT)