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Zahl der Toten in Indien auf 478 gestiegen

Nach vier Tagen anhaltender Rivalitäten zwischen Hindus und Moslems im Westen Indiens ist die Zahl der Toten nach Behördenangaben am Sonntag auf 478 gestiegen.

In abgelegenen Dörfern des Bundesstaates Gujarat seien weitere Leichen gefunden worden.

Es habe Probleme mit der Berichterstattung über gefundene Leichen gegeben, sagte der zuständige Regierungsbeamte für Innere Sicherheit. Es brauche etwas Zeit, bis auf Bundesebene alle Daten zusammengetragen worden seien. Die Nacht sei friedlich, ohne größere Vorfälle, verlaufen, hieß es.

Am Vortag hatten die Behörden mitgeteilt, die Zahl der Toten betrage 350, darunter auch die 58 Menschen, die am Mittwoch bei einem Anschlag auf einen Zug mit Hindus lebendig verbrannt waren. In der Nacht zu Sonntag kam es Berichten zufolge innerhalb des Bundesstaates nur vereinzelt zu Ausschreitungen. Die Ausgangssperre sei in einigen Städten gelockert worden, teilte das Innenministerium mit.

Die Unruhen zwischen Hindus und Moslems sind die folgenreichsten seit einem Jahrzehnt. Sie überschritten bislang aber Dank massiver Sicherheitsvorkehrungen in den angrenzenden Bundesstaaten nicht die Grenzen Gujarats. Auslöser war der Überfall auf einen Eisenbahnzug mit Hindu-Pilgern gewesen, die von einer Kundgebung des Weltrates der Hindus, VHP, in Ayodhya im Bundesstaat Uttar Pradesh kamen.

Die über eine Milliarde Inder sind zu 80 Prozent Hindus. Die Moslems bilden mit zwölf Prozent die stärkste religiöse Minderheit.

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