Grund für die Aktivitätsschwankungen ist der Rhythmus des Gastransports in den Außenschichten der Sonne. Seit 2010 steigt die Aktivität der Sonne wieder an. Der Sonnenwind – ein beständiger Fluss geladener Sonnenteilchen, der die Erde umströmt – wird zunehmend böig, Sonnenstürme werden häufiger und stärker.
Keine Gefahr für Menschen
Während einer aktiven Phase treten vermehrt Sonnenflecken auf. Die damit verbundenen starken Magnetfelder können große Gaswolken aus den Außenschichten der Sonne ins All schleudern. Diese sind elektrisch geladen und stören daher das Erdmagnetfeld, wenn sie die 150 Millionen Kilometer entfernte Erde kreuzen. Der resultierende geomagnetische Sturm kann unterschiedlich stark ausfallen: Meist bleibt er unbemerkt, schwere Stürme können jedoch Satelliten, elektrische Anlagen, das Navigationssystem GPS und Funkverbindungen stören oder beschädigen. Für Menschen auf dem Erdboden ist das Phänomen nicht gefährlich. Für Passagiere in Langstreckenflügen kann sich in Extremfällen eine erhöhte Strahlenbelastung ergeben.
Polarlichter bei Sonnensturm
Ein besonders starker Sonnensturm legte am 1. und 2. September 1859 die gerade eingeführten Telegrafenleitungen lahm und erzeugte Polarlichter, die noch in Rom und Havanna sichtbar waren. 2003 führte einer der schnellsten Sonnenstürme in den Aufzeichnungen unter anderem zu einem mehrstündigen Stromausfall in Schweden, einem Ausfall des europäischen Flugradars, zur Verschiebung von mehr als 60 Flügen in den USA und zum Verlust des 450 Millionen Dollar (damals rund 390 Millionen Euro) teuren Forschungssatelliten “Midori 2”. (APA)