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Young Adult

Da ist man Ende 30, rennt im Hello-Kitty-T-Shirt durch die Gegend, legt sich viele Jahre alte Popsongs aus der Jugend bei der Autofahrt ein - und will nicht wahrhaben, dass die Highschool endgültig vorbei ist. So geht es Mavis Gary (Charlize Theron) in "Young Adult", dem neuen Film von Regisseur Jason Reitman ("Juno"): Sie wird älter, aber nicht erwachsen. Ab Freitag (24. Februar) im Kino. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Mavis ist gerade erst geschieden, schreibt für eine mittlerweile ebenso aus der Mode gekommene Jugendbuchreihe wie sie selbst und hält sich in Minneapolis mit One-Night-Stands über Wasser. Als sie von ihrer Jugendliebe Matt Freehauf (Patrick Wilson) ein Babyfoto mit der frohen Fortpflanzungsnachricht erhält, bricht ihre fragile Sicherheit jedoch zusammen. Mavis kehrt in ihr Heimatstädtchen Mercury zurück, um Matt zurückzugewinnen – auch wenn der mittlerweile glücklich verheirateter Familienvater ist. Dazu schmiedet sie eine Allianz mit dem einstigen Klassenkameraden Buddy Slade (Patton Oswalt, bekannt aus “King of Queens”), der ebenfalls noch seelisch in der Highschool hängengeblieben ist.

Regisseur Reitman zeichnet mit “Young Adult” erneut das ironische Psychogramm seiner Hauptfigur, stets nah an den letztlich armselig-authentisch agierenden Protagonisten. In ruhigen, symbolischen Bilder ohne langatmige Dialoge gelingt ihm der Balanceakt zwischen Empathie und Distanz. Weder fiebert der Zuschauer mit Mavis hilflosem Agieren mit, noch fungiert diese gänzlich als Antiheldin. Man folgt schlicht dem amüsanten Gang einer großartigen Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs, welche die Grenze überschreitet.

Einen großen Anteil an dieser vermeintlich leichten Inszenierung hat Charlize Theron. Die einstige Schönheitskönigin hat in ihrer Rollenwahl bereits des öfteren Mut zur Hässlichkeit bewiesen, so etwa in “Monster”. Und auch in “Young Adult” agiert sie mit brustvergrößernden Nippelklebern, in rosafarbenen Jogginghosen und säuft hemmungslos – alles garniert vom gegenläufig agierenden, flotten Gitarrenpop eines Rolfe Kent. Ein Hoch auf das Alter!

(APA)
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