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XL-Öffis: Wien bekommt 20 Meter lange Busse

Die Wiener Linien rüsten ihre Busflotte auf.
Die Wiener Linien rüsten ihre Busflotte auf. ©APA/Georg Hochmuth
Die Wiener Linien rüsten ihre Busflotte auf. Unter den Neuanschaffungen werden auch 62 Busse von jeweils 20 Meter Länge sein.

In Wien werden ab 2017 erstmals XL-Busse unterwegs sein. Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer bestätigte entsprechende APA-Informationen. 62 Fahrzeuge mit 20 Metern Länge werden gekauft und unter anderem auf den Linien 11A, 26A und 48A eingesetzt. Außerdem wird nächstes Jahr eine dritte Linie komplett auf E-Bus-Betrieb umgestellt, ergänzte Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

In einen Riesenbus passen rund 160 Fahrgäste. Das bedeutet ein 20-Prozent-Plus bei der Kapazität im Vergleich zum derzeit längsten Modell im Wiener Netz, dem 18-Meter-Gelenkbus. Dieser ist aktuell auf diversen Linien – darunter 7A, 10A, 13A, 48A, 62A und 74A – unterwegs. Der neue, noch größere Bruder wird ebenfalls ein Gelenk in der Mitte haben, wo das Fahrzeug gewissermaßen knickbar ist. Umbauten bei den Haltestellen braucht es übrigens nicht, wird versichert.

Hier werden die 20-Meter-Busse zum Einsatz kommen

Zum Einsatz kommen werden die überlangen Busse vor allem auf vielfrequentierten Linien, erklärte Steinbauer. Den Anfang wird die Linie 11A im Lauf des kommenden Jahres machen, dann folgen weitere wie 26A oder 48A. Wie viele Linien letztendlich auf die 62 XL-Brummer umgestellt werden, steht noch nicht fest. Fix ist nur, dass der Tausch schrittweise erfolgt, da die gesamte Flotte erst bis 2019 ausgeliefert sein wird. Der 13A wird jedenfalls nicht damit befahren werden. Hier gibt es laut Steinbauer keinen Handlungsbedarf, da man durch den Einsatz der 18-Meter-Busse erst im Vorjahr die Kapazität deutlich erhöht habe.

Denn die 20-Meter-Modelle sind Teil der Ausschreibung für einen gut 200 Fahrzeuge umfassenden Auftrag. Er umfasst zudem 53 Normalbusse mit zwölf Metern Länge sowie 84 Gelenkbusse, die 18 Meter messen. Der Zuschlag wird gegen Ende des Jahres erfolgen.

In dieser Ausschreibung inkludiert sind auch bis zu sieben Elektrobusse. “Wir werden nämlich 2017 eine weitere Linie auf Strombetrieb umstellen”, kündigte Öffi-Stadträtin Sima im APA-Gespräch an. Um welche Linie es sich handelt, ist noch offen. Fix ist, dass eine Route im dicht verbauten Gebiet, also eher im innerstädtischen Bereich, ausgewählt wird. Derzeit kurven in der Stadt insgesamt zwölf E-Busse auf den Linien 2A und 3A herum. Sie messen allerdings nur 7,7 Meter, die neuen Fahrzeuge werden zwölf Meter lang sein. “Das gibt es bisher in ganz Europa nicht”, heißt es bei den Wiener Linien. Dafür werden auch zusätzliche Ladestationen errichtet, bei denen sich die Busse über einen Stromabnehmer am Dach selbst betanken können.

Teure E-Busse

Dabei hatte der Rechnungshof in einem Rohbericht Mitte Februar erst die hohen Anschaffungskosten für die strombetriebenen Modelle aufgezeigt. Die City-E-Busse waren demnach um 45 Prozent teurer als vergleichbare Dieselgefährte, so die Prüfer. Nichtsdestotrotz verteidigte Sima nun die Entscheidung für eine Ausweitung der Flotte. Denn der Öko-Gedanke stehe hier im Vordergrund, man sei schließlich Umweltmusterstadt. Außerdem wolle man einen Beitrag dazu leisten, dass sich der Markt weiterentwickle und die Preise dadurch sinken, betonte die Ressortchefin.

Wenn alle neuen Modelle im Lauf des Jahres 2019 ausgeliefert sein werden, besteht der gesamte Busfuhrpark aus Diesel- und Elektrofahrzeugen. Die Flüssiggasantriebe sind dann Geschichte. Dieser Typ wird bereits jetzt sukzessive ausgetauscht. Immerhin läuft die Flottenerneuerung der Wiener Linien bereits seit 2013. Damals wurden 217 Fahrzeuge beauftragt – ein Löwenanteil entfiel auf den Mercedes Citaro. Die Auslieferung dieser ersten Tranche ist inzwischen so gut wie abgeschlossen. Mit der zweiten, gut 200 Busse umfassenden Tranche ist der Fahrzeugtausch dann 2019 komplett abgeschlossen. Das Volumen beziffert man bei den Wiener Linien mit einem “hohen zweistelligen Millionenbetrag”. Zum Vergleich: Die ersten 217 Stück schlugen mit rund 60 Millionen Euro zu Buche.

(APA, Red.)

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