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WU-Brandstifter wiegelt ab

Der Mann, der am 13. Dezember 2005 gegen 23.00 Uhr in der Wiener Wirtschaftsuniversität (WU) Feuer gelegt haben soll, will mit der Brandstiftung nichts zu tun haben.

Das gab der 48-jährige Wiener am Montag in seinem Prozess im Straflandesgericht zu Protokoll. Er habe an jenem Tag die WU gar nicht betreten und sich zur fraglichen Zeit in einem Billard-Lokal in der Lugner City aufgehalten.

Das Feuer war im Bereich der Fachbereichsbibliothek für Biologie ausgebrochen. Der Brand wurde nachweislich gelegt: An vier Stellen waren mit Benzin getränkte Handtücher bzw. Papierstöße angezündet worden.

Obwohl die Feuerwehr rasch zur Stelle war, bewegte sich der Sachschaden im mehrere Mio. Euro-Bereich: Deckenelemente waren eingestürzt, zwei PC-Räume mit 35 Computern, der Freizeitraum und ein Teil der Spinde vor der Biologie-Bibliothek wurden zerstört. Die Hälfte der 40.000 Bücher wurde zerstört, die übrigen Bände mussten vom Ruß befreit werden. Das WU-Gebäude musste vorübergehend geschlossen werden.

Die Suche nach dem bzw. den Tätern gestaltete sich schwierig. Der arbeitslose 48-Jährige geriet erstmals Anfang 2006 ins Visier der Kriminalisten. Er saß eine Zeit lang in U-Haft, wurde dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

Seit 30. November „sitzt“ der Mann wieder, nachdem ein DNA- Gutachten festgestellt hatte, dass sich auf Resten von am Tatort sichergestellten Plastiksackerln seine genetischen Fingerabdrücke fanden. Zudem fanden sich am Laptop des Mannes Dokumente, die darauf hindeuteten, dass er über den Brand mehr wusste als ein Unbeteiligter ahnen konnte. Er habe die angeblich verdächtigen Schriftstücke nicht selbst verfasst, sondern im Internet entdeckt, hielt dem der Angeklagte entgegen.

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