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Wärme von Innen: Gewürztes!

Wollmütze und Daunenjacke gehören zum Standardprogramm gegen die Kälte. Aber auch von innen kann man sich wappnen: Scharfe Gewürze kurbeln den Stoffwechsel an und erhöhen die Verbrennungsleistung des Organismus.

Dadurch steigt die Körpertemperatur. Die Ernährungslehre der traditionellen chinesischem Medizin (TCM) empfiehlt bei Winterwetter explizit das Würzen mit Chili, Paprika, Ingwer, Curry, Zwiebel, Knoblauch und Co.

„Bezüglich der Zubereitung sollte man im Winter kochen und im Wasserbad dünsten“, rät die in Wien lebende TCM-Expertin Wen Shi Chun im APA-Gespräch. „Vermeiden soll man kalte und schwer verdauliche Speisen.“ Zu den jetzt angesagten Lebensmitteln zählt die Chinesin Hirse, Buchweizen, Lamm-, Rind-, Hühnerfleisch, Azukibohnen, schwarze Bohnen, Champignons, Sesam, Maroni, Walnüsse, Longane, Bärlauch, Koriander, Shrimps, Garnelen, Honig, Malzzucker, Äpfel, Mandarinen, Trauben, Süßkartoffeln, Karotten und Spinat.

“Organisches Ganzes”

Der TCM zufolge ist der Mensch ein „organisches Ganzes“ und zutiefst abhängig von äußeren Einflüssen der Natur. An Wetterveränderungen müsse er sich deswegen seiner Gesundheit zuliebe anpassen. Wer nicht auf die Besonderheiten der Jahreszeiten reagiere, lasse „schädliche Einflüsse“ in seinen Körper. Im Frühjahr soll man sich vor Wind schützen, im Sommer vor Hitze und Feuchtigkeit, im Herbst vor Trockenheit, und das aktuelle TCM-Ernährungsmotto heißt: Essen gegen die Kälte.

Laut chinesischer Lehre soll man im Winter seine Körperenergie („Qi“) – und damit das Immunsystem – stärken. Die Kälte greife vor allem die Yang-Energie an. „Der Kälte-Einfluss dringt durch Haut, Nase und Mund in den Körper“, erläuterte Wen. „Dadurch treten Beschwerden auf wie Grippe, verstopfte Nase, Schnupfen, Halsschmerzen und Husten.“

Laut TCM kann Folgendes passieren: Die Yang-Energie wird durch die Kälte gestört, ihre wärmende und antreibende Funktion herabgesetzt. Das hemme den Fluss von Blut und anderen Körperflüssigkeiten, dadurch trete Stau auf. Die Folgen: Kältegefühl in Händen und Füßen, Gelenks- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen etc. „Wenn der Kälteeinfluss bereits die Nierengegend erreicht und das Nieren-Yang-Qi beeinträchtigt, hat das Blässe im Gesicht, häufiges Urinieren, Müdigkeitserscheinungen und Erschöpfungszustände zur Folge“, sagte Wen.

Empfohlene einfache Rezepte:
TCM-Frühstück: Azukibohnenbrei:
50g Azukibohnen, 100g Süßkartoffeln Azukibohnen über Nacht einweichen, im Wasser eine dreiviertel Stunde kochen, Süßkartoffeln schneiden, 20 min. weiterkochen, leicht süßen.
Äpfelgetränk (Milz und Magen erwärmend):
2 Äpfel, 3g Mandarinenschale, 1 Esslöffel Malzzucker Mandarinenschalen und geschnittene Äpfel in 1l Wasser 20 min. kochen, mit Malzzucker süßen, am Tag verteilt warm trinken.
TCM-Abendsuppe (Immunsystemstärkung):
halbes Huhn, 30g Buchweizen, 50g Maronikörner Fleisch klein schneiden, mit Buchweizen im Wasser 1h kochen, Maronikörner dazugeben, 10 min. weiterkochen, leicht würzen.
Gebratene Shrimps mit Walnuss (gegen Kälte-Kreuzschmerzen):
Viertel kg Shrimps, 150g Walnüsse, Salz, Stärkemehl, Öl, Zwiebel Walnüsse ohne Öl kurz rösten, Shrimps mit Salz und Stärkemehl vermischen, im Öl mit Zwiebel rösten, Walnüsse dazugeben, würzen.
Gebratenes Rindfleisch mit Bärlauch (gegen Kälteempfindlichkeit):
200g Rindfleisch, Bärlauch, Salz, Stärkemehl, Mehl, Ingwer, Zwiebel Rindfleisch in dünne Scheiben schneiden, mit Salz und Stärkemehl mischen, mit Öl, Ingwer und Zwiebel rösten, Bärlauch dazu, würzen.

„Ein gutes Mittel ist, die Füße und Hände vor dem Schlafengehen im gekochten Ingwerwasser zu baden. Das lässt nicht nur Qi und Blut frei fließen und trägt dadurch zur Erwärmung bei, es beseitigt auch die Erschöpfung“, rät Wen. Dazu werden 30 Gramm Ingwer mit Schale in kleine, dünne Scheiben geschnitten und in einer für ein Hand- und Fußbad ausreichenden Menge Wasser 20 Minuten gekocht. Bei der Anwendung sollte das Wasser noch möglichst heiß sein.

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