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Wrack der Präsidentenmaschine gefunden

In Bosnien-Herzegowina ist laut Polizeiangaben am Freitag das Wrack der vermissten mazedonischen Präsidentenmaschine gefunden worden.

Das Flugzeug des mazedonischen Präsidenten Trajkovski war am Donnerstagmorgen auf dem Weg in die bosnische Stadt Mostar bei dichtem Nebel von den Radarschirmen verschwunden.

Trajkovski und seine Begleiter gelten offiziell als vermisst. Es wird aber befürchtet, dass niemand den Absturz überlebte.

Der EU-Außenpolitikbeauftragte Solana stattet Skopje am Freitag einen Besuch ab. Am Vormittag werde Solana Ministerpräsident Crvenkovski treffen und dabei die Unterstützung Brüssels für die EU- Beitrittsbemühungen Mazedoniens nochmals bestätigen, meldete die mazedonische Nachrichtenagentur MIA.

Am Freitag beschloss das mazedonische Parlament eine dreitägige Staatstrauer. Im Land wehen alle Fahnen auf Halbmast. Mazedonien habe einen „großen Verlust“ hinnehmen müssen, aber alle Institutionen würden weiter ohne Probleme funktionieren. Auch die Sicherheit des Staates sei in keiner Weise in Frage gestellt, betonte ein Regierungssprecher.

Trajkovski war auf dem Weg von der mazedonischen Hauptstadt Skopje nach Mostar zur Teilnahme an einer internationalen Investorenkonferenz für Bosnien. Nach dem Tod Trajkovskis übernahm Parlamentspräsident Jordanovski interimsmäßig sein Amt.

An dem schwer zugänglichen Unglücksort in der Gebirgsregion von Herzegowina tobte zum Zeitpunkt des Unglücks ein Sturm. Es herrschte dichter Nebel, der für das Unglück verantwortlich sein könnte. Allerdings hat es auch Beschwerden über den Zustand des Flugzeugs gegeben.

Der 47-jährige Jurist Trajkovski war 1999 zum Präsidenten des instabilen Balkanstaates gewählt worden. Der prowestliche Politiker meisterte eine schwere Krise im Sommer 2001, als es zu Kämpfen zwischen bewaffneten Albanern und den Sicherheitskräften kam. Er ebnete den Weg zu einem politischen Kompromiss zwischen den slawischen Mazedoniern und der moslemischen albanischen Minderheit.

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