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Wrabetz mit 87,7 Prozent zu neuem Rapid-Präsidenten gewählt

Die Liste von Alexander Wrabetz erhielt bei der Hauptversammlung von Rapid 87,7 Prozent der Stimmen.
Die Liste von Alexander Wrabetz erhielt bei der Hauptversammlung von Rapid 87,7 Prozent der Stimmen. ©APA/ALEX HALADA
Rapid Wien hat einen neuen Präsidenten. Mit 87,7 Prozent wurde Alexander Wrabetz zum neuen Vereinschef gewählt.

Alexander Wrabetz ist am Samstag zum neuen Rapid-Präsidenten gewählt worden. Die Liste des früheren ORF-Generaldirektors - die einzige, die zur Wahl stand - erhielt im Rahmen der Ordentlichen Hauptversammlung des Fußball-Bundesligisten im Allianz Stadion 87,7 Prozent der Stimmen. 1.284 der insgesamt 17.791 Mitglieder waren anwesend.

Wrabetz bedankte sich und meinte, die knapp 88 Prozent seien "ein starkes Signal und ein großer Vertrauensvorschuss, aber gleichzeitig auch ein Auftrag, den wir annehmen". Das Wahlergebnis zeige, dass Rapid "kein zerrissener Verein" sei. "Ich bin glücklich und positiv beeindruckt", erklärte Wrabetz.

Wrabetz neuer Rapid-Präsident: Liste erhielt 87,7 Prozent

Noch vor der Kür zum neuen Vereinschef hatte Wrabetz, dessen Präsidium am Montag seine erste Sitzung abhält, neuerlich die Ziele für die bevorstehende dreijährige Amtszeit skizziert. Im nationalen Bereich solle wieder um Titel mitgespielt werden, das Verpassen eines Europacup-Platzes wäre "eine Katastrophe", erklärte der 62-Jährige. Mit Videoeinspielungen wurden Andreas Herzog und Andreas Treichl als neue Clubbotschafter präsentiert.

Außerdem kündigte Wrabetz an, Rapid-Rekordspieler Steffen Hofmann werde eine "Rolle im Management der Rapid Gmbh" erhalten und eine "Scharnierfunktion zwischen Geschäftsführung und Präsidium" übernehmen. "Er soll für Rapid nach innen und nach außen für den Sport sprechen", berichtete der neue Clubchef.

Hofmann gehört dem neuen Präsidium an, wird sich aber demnächst wieder aus dem Gremium zurückziehen und ins operative Geschäft wechseln. Ein allzu schneller Rückzug ist jedoch nicht zu erwarten. "Ich sehe es für mich als etwas, von dem ich viel lernen kann. Es gibt keinen Zeitdruck, gleich aus Präsidium rauszugehen", meinte Hofmann.

"Job im Management" für Rapid-Spieler Hofmann angekündigt

Der Deutsche wird wohl mit wesentlichen Kompetenzen ausgestattet - die Funktion des Geschäftsführers Sport ist für ihn laut Wrabetz aber nicht vorgesehen. Die Besetzung dieses Postens - sofern es ihn künftig überhaupt noch gibt, eine Strukturreform scheint möglich - ist ebenso offen wie jene des Geschäftsführers Wirtschaft. Interimistischer Nachfolger von Christoph Peschek wird Ex-Rapid-Manager Werner Kuhn, wie Wrabetz nach der Hauptversammlung bestätigte. Eine langfristige Lösung für diesen Job soll es bis März geben.

Als aktueller Sportchef fungiert Zoran Barisic, er übernahm nach der Trennung von Ferdinand Feldhofer den Trainer-Job und wird dieses Amt auch behalten, teilte Hofmann mit. Barisic sei seit seinem Trainer-Comeback "jeden Tag jünger" geworden, erzählte Hofmann. "Er gehört auf den Platz, und er tut der Mannschaft und dem Verein gut." Barisic selbst blickte mit großer Vorfreude in die Zukunft. "Die Arbeit am Platz mit den Jungs macht mir extrem Spaß."

Außerdem kündigte Hofmann eine durchgängige Spielphilosophie, eine Verbesserung des Scoutings und ein Rapid-typisches Anforderungsprofil für Neuzugänge an. Zudem sollen im Schnitt jährlich zwei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die Kampfmannschaft hochgezogen werden. Investor Michael Tojner, der gemeinsam mit Hofmann und Präsidiumsmitglied Michael Hatz für den Bereich Sport verantwortlich sein wird, ergänzte: "Europa muss Pflicht sein, und wir müssen um Cup und Meisterschaft mitspielen."

Ex-Rapid-Präsident Bruckner mit Standing Ovations verabschiedet

Davor hatte der scheidende Rapid-Präsident Martin Bruckner seine Amtszeit Revue passieren lassen. Der 57-Jährige, der mit Applaus und Standing Ovations verabschiedet wurde, übergibt den Verein mit einem Eigenkapital von 21,36 Millionen Euro, im Geschäftsjahr 2021/22 wurde ein Gewinn von 5,76 Millionen Euro erzielt. Bruckner appellierte in seiner Ansprache, Rapid solle künftig geeint auftreten - eine Anspielung auf die starken Turbulenzen innerhalb des Vereins, die schließlich zu Bruckners Abgang führten.

Im Vergleich zur Hauptversammlung vor drei Jahren, als sich Bruckner in einer Kampfabstimmung knapp gegen Roland Schmid durchgesetzt hatte, verlief die diesjährige Veranstaltung harmonisch.

(APA/Red)

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