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"Woman of the Year 2017"-Gala im Wiener Rathaus

Im Wiener Rathaus findet am Mittwochabend die "Women of the Year 2017"-Gala statt.
Im Wiener Rathaus findet am Mittwochabend die "Women of the Year 2017"-Gala statt. ©APA (Sujet)
Am Mittwochabend werden bei einer Gala im Wiener Rathaus die "Women of the Year 2017" in 14 Kategorien ausgezeichnet. Laut Herausgeberin Uschi Pöttler-Fellner handelt es sich dabei um Frauen, die die "Welt ein Stückchen besser gemacht haben" und "ungeheuer motivierende Vorbilder" sind. Einige Preisträgerinnnen präsentierten sich bereits am Vormittag bei einer Pressekonferenz.

Für die größte Überraschung sorgte kurz nach dem Medienevent eine der Preisträgerinnen: Die Autorin Deborah Feldman entschied sich im letzten Moment, die Auszeichnung doch nicht anzunehmen, wie sie gegenüber der APA bekannt gab. Sie habe ein “schlechtes Gefühl” und könne nicht für die Gala ein Ballkleid anziehen und Lippenstift auftragen. “Mit Lippenstift habe ich noch nie etwas erreicht, sondern nur mit Worten”, betonte Feldman. Die Schriftstellerin überlegte, wie sie ihre Authentizität wahren könne, ohne jemanden mit ihrer Entscheidung zu verletzen.

Feldman braucht nach herzlichem Empfang in Wien keine Auszeichnung

Feldman hat in ihrem autobiografischen Roman “Unorthodox” ihre Kindheit und Jugend in einer ultraorthodoxen jüdischen Glaubensgemeinschaft in New York verarbeitet. “Ich habe nur überlebt, weil ich auf mein Bauchgefühl gehört habe.” Und dieses rate ihr nun davon ab, den Preis anzunehmen. Es sei besser, die Auszeichnung gehe an jemand anderen. Sie sei in Wien sehr warmherzig empfangen worden und brauche keine weitere Anerkennung.

Während Waris Dirie mit ihrem Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung und ihren Büchern, u.a. “Wüstenblume”, der breiten Öffentlichkeit ein Begriff ist, dürfte die Soziologin Edit Schlaffer nur wenigen bekannt sein. Dabei leistet sie mit ihrem Projekt “MotherSchools” im Rahmen von “Frauen ohne Grenzen” einen nicht zu unterschätzenden Beitrag gegen den islamischen Terrorismus.

“Women of the Year 2017” haben Welt ein Stückchen besser gemacht

Ausgehend von Tadschikistan, werden in mittlerweile zehn Ländern, auch in Österreich, muslimische Mütter darin geschult, die Radikalisierung ihrer Kinder zu erkennen und dies durch in den “MotherSchools” gelernten Strategien zu verhindern. “Wir dürfen die Macht der Frauen nicht unterschätzen”, meinte Schlaffer. Jugendliche werden so dort festgehalten, wo sie hingehören.

Obwohl erst 28 Jahre alt, engagiert sich Sara Nuru bereits seit neun Jahren für Menschen für Menschen. “Das hat mich geerdet und Bodenhaftung gegeben. Ich habe gesehen, wie privilegiert ich bin”, sagte die Gewinnerin von Germany’s Next Topmodel (2009). Mehrmals pro Jahr besucht sie Projekte in Äthiopien, der Heimat ihrer nach Deutschland ausgewanderten Eltern. Dass die integrative Entwicklungsarbeit dort langfristige Früchte trägt, zeige sich darin, dass diese Projekte nach rund 15 Jahren in einem Gebiet abgeschlossen werden – und danach unabhängig weiterlaufen können. Aber es sei noch viel zu tun, betonte Nuru.

Die deutsche Ex-Skiläuferin Maria Höfl-Riesch wird heuer in der Kategorie Lifestyle ausgezeichnet – ein Bereich, der in ihrer aktiven Zeit zu kurz kam. Das Skifahren vermisse sie übrigens “kein bisschen” – trotz aller tollen Momente. Birgit Lauda betreibt eine Galerie in der Innenstadt, mit der sie u.a. “Frauen ohne Grenzen” unterstützt. Prominenteste Preisträgerin ist aber wohl Schauspielerin Elisabeth Hurley. Sie wird für ihr Engagement in der Estee Lauder Companies Brustkrebs-Kampagne geehrt.

(APA/Red)

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