Logan hat der Welt den Rücken gekehrt und lebt als Eremit in einer Höhle. Doch als das geheimnisvolle Manga-Mädchen Yukio (Rila Fukushima) auftaucht und ihn mit nach Japan nimmt, wird der mit scharfen Klingen bestückte Mutant gezwungen, sich seiner Vergangenheit zu stellen.
Wolverine: Die Geschichte
Der Storyaufbau ist für einen Comic-Blockbuster durchaus nicht neu. Kaum ein Superheld musste sich nicht schon mit seinen frühen Wunden beschäftigen, seien es Batman oder Superman aus der DC-Welt, seien es Iron Man oder Spider-Man aus dem Marvel-Universum. Wolverine wird in seinen Albträumen von den Bildern des Atombombenabwurfs auf Nagasaki und vom Tod seiner großen Liebe Jean Grey (Famke Janssen) verfolgt – doch in Japan lernt er langsam, dass nur ein Auge auf die Vergangenheit gerichtet sein sollte und das andere stets in die Zukunft.
Diesen Kontrast zwischen Tradition und Moderne inszeniert Regisseur James Mangold durchaus gelungen: hier die schöne Landschaft und alten Gebäude des asiatischen Landes, dort die hoch entwickelte Industrienation, verbunden durch die Wurzeln und Rituale, die den japanischen Alltag noch immer prägen. Nur im Zusammenspiel mit Logan greift Mangold gern auch tief in die amerikanische Klischeekiste: der coole Spruch hier, die beschützenswerte Frau dort, und ohne Yakuza, Ninja und viel Kampfsport kommt ein Actionfilm in Japan natürlich auch nur schwer aus.
Wolverine: Die Kritik
Dass der Film dennoch nicht an der Oberfläche bleibt, dafür sorgt nicht nur der 3D-Effekt, sondern vor allem der muskelbepackte Hugh Jackman, der plötzlich mit seiner eigenen Verwundbarkeit und Sterblichkeit konfrontiert wird – und das mit Erstaunen und Unglauben zur Kenntnis nehmen muss. Als er sich in Japan in einem Geflecht aus Intrigen und Erbstreitigkeiten wiederfindet, wird der zornige Held im Zusammenspiel mit der sanften Mariko (Tao Okamoto), der Enkelin eines Wirtschaftsbosses, zum verletzlichen Kämpfer in einem spektakulären Sci-Fi-Szenario.
Als fieseste der zahlreichen Gegenspieler von Wolverine schlüpft übrigens die Russin Svetlana Khodchenkova in die Rolle der Viper, einer Frau mit übernatürlichen Fähigkeiten. Und wenn Logan nicht gerade in Kämpfe verwickelt ist (wie etwa auf dem Dach eines Hochgeschwindigkeitszugs!), ist der X-Men-Krieger überhaupt die meiste Zeit über von Frauen umgeben – was seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt durchaus entgegen kommt. Am Ende des unterhaltsamen Films geht sich, man ahnt es, auch diesmal wieder alles irgendwie aus. Soldatenehrenwort.
Wolverine: Weg des Kriegers läuft am Donnerstag, den 25. Juli in den österreichischen Kinos an.
(APA)