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Wolfowitz für Weltbank-Vorstand nicht mehr tragbar

USA - Der Vorstand der Weltbank ist laut einem Bericht zu der Auffassung gelangt, dass Weltbank-Chef Wolfowitz gegen Vorschriften verstoßen hat und nicht länger tragbar ist.

Die Vorstandsmitglieder wollten aber nicht über Wolfowitz’ Entlassung entscheiden, weil dies zum Bruch mit der US-Regierung führen könnte, berichtete die US-Tageszeitung „Washington Post“ am Samstag.

Vielmehr wolle der Vorstand in einer Entschließung zum Ausdruck bringen, dass er das Vertrauen in Wolfowitz verloren habe. Der Vorstand setze darauf, dass die US-Regierung dem Weltbank-Präsidenten dann ihr Vertrauen entziehen und ihn zum Rücktritt drängen werde, hieß es.

Wolfowitz, der wegen Günstlingswirtschaft in Verruf ist, stelle gerade eine schriftliche Antwort auf die Vorwürfe fertig, berichtete die „Washington Post“. Er solle am Dienstag vor dem Vorstand auftreten, und das Misstrauensvotum werde bald darauf erwartet. Die US-Regierung hatte Wolfowitz bisher den Rücken gestärkt. Während US- Präsident Bush aber zunächst selbst sagte, der Weltbank-Chef solle im Amt bleiben, erklärte ein Regierungssprecher am Dienstag lediglich, die Regierung unterstütze Wolfowitz noch.

Der eigens gegründete Ethikausschuss der Weltbank hatte unlängst festgestellt, dass Wolfowitz sich nicht an die Vorschriften gehalten habe, als er seiner Lebensgefährtin Shaha Riza eine Gehaltserhöhung von 60.000 Dollar (44.491 Euro) im Jahr sowie einen Beförderungsanspruch bewilligte. Um einen Interessenkonflikt zu vermeiden, wurde Riza ins US-Außenministerium versetzt, nachdem Wolfowitz im Juni 2005 den Vorsitz der Weltbank übernommen hatte. Sie wurde aber weiterhin von der Weltbank bezahlt.

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