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Wolfowitz-Entscheidung vertagt

USA - Das Direktorium der Weltbank hat eine Entscheidung über ihren umstrittenen Präsidenten Wolfowitz vertagt. Wolfowitz steht seit Wochen wegen Günstlingswirtschaft in der Kritik.

Die Verhandlungen würden am Donnerstag wieder aufgenommen, erklärte das Gremium. Der Anwalt Wolfowitzs sagte, unter den gegebenen Umständen werde sein Mandant nicht zurücktreten. Eher werde er es auf eine Abstimmung ankommen lassen, um seinen guten Ruf zu wahren.

Wolfowitz steht seit Wochen wegen Günstlingswirtschaft in der Kritik. Dem früheren US-Vizeverteidigungsminister wird vorgeworfen, eine unüblich hohe Gehaltserhöhung für seine Lebensgefährtin Shaha Riza bei der Weltbank arrangiert zu haben. Ein Untersuchungsausschuss der Bank lastete Wolfowitz an, damit gegen ethische Regeln verstoßen und seine eigenen Interessen über die der Weltbank gestellt zu haben. Durch die dadurch ausgelöste Kontroverse seien das Ansehen und die Glaubwürdigkeit bei den Geldgebern und Kreditnehmern in Zweifel gezogen worden.

Wolfowitz hält dem entgegen, er habe den Ethikausschuss der Bank vor seinem Amtsantritt über den Interessenkonflikt informiert und auf einen informellen Rat des Gremiums hin gehandelt. Mitte April hatte Wolfowitz eingeräumt, damit einen Fehler begangen zu haben. Er hätte sich aus den Verhandlungen um die Versetzung seiner Lebensgefährtin heraushalten sollen, sagte der Weltbank-Chef.

In Direktoriumskreisen hatte es zuvor geheißen, der Abgang von Wolfowitz sei anscheinend nahezu sicher. Es werde derzeit über Details wie eine Abfindung gesprochen. Gemeinsam mit dem Weißen Haus habe Wolfowitz vorgeschlagen, die Entwicklungshilfeorganisation freiwillig zu verlassen, wenn die Weltbank eine Mitverantwortung in der Affäre übernehme, meldete CNN.

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