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"Wolfenstein: Youngblood" im Test: "Papa finden und Nazis töten!"

„Papa finden und ein paar Nazis töten“ - Jessica und Sophia haben einiges vor.
„Papa finden und ein paar Nazis töten“ - Jessica und Sophia haben einiges vor. ©Bethesda
Das „kleine“ Sequel zur brutalen Shooter-Legende bringt Neuerungen und Nerviges. Aber lohnt sich der Ausflug ins alternative Nazi-versum überhaupt noch?
"Wolfenstein: Youngblood": Bilder vom Spiel
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Von: Ländle Gamer

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(PC, XB1, PS4 & Switch) Der neueste Ableger der Wolfenstein-Saga ist eine Fortsetzung light – wenn man so will „Wolfenstein 2.5“. Das namensgebende „Youngblood“ sind die zweieiigen Zwillingstöchter von Ur-Held B.J. Blazkovicz: Jessica und Sophia. Die kampflustigen Mädels müssen in den alternativ-historischen 80ern (wo Reichsschergen noch immer an der Macht sind) ihren in Paris verschollenen „Papa finden und ein paar Nazis töten“, wie sie es selbst umreißen.

Die Heldinnen ziehen zu zweit los – die Mitstreiterin steuert entweder eine recht kluge künstliche Intelligenz oder ein menschlicher Mitspieler. Auf ihrer Reise begegnet man alten und neuen Freunden und Feinden. Die Story bleibt trotz kleinerer, erwartbarer Wendungen bis zum Cliffhanger-Finale recht seicht.

Dank des spielerischen Wolfenstein-Erbes startet auch „Youngblood“ auf hohem Niveau: Das heißt einerseits mit packender Atmosphäre dank einzigartiger Inszenierung, andererseits mit nahezu perfektem Gunplay in Form von außergewöhnlichen und durchschlagskräftigen Waffen. Allerdings ruht sich das neue Game etwas zu entspannt auf diesen Lorbeeren aus. Wirkliche Neuerungen kann man an einer Hand abzählen. Dazu wurde an der Präsentation etwas gespart (z.B. Zwischensequenzen diesmal nur am Anfang und am Ende!).

Ein großteils gelungenes Novum ist der Koop-Modus. Hier darf man zu zweit spielen und dabei seine jeweilige Figur bzw. ihre verschiedenen Skills hochleveln. Zum Tragen kommt dabei auch ein etwas befremdliches System mit Extraleben: Maximal drei können (gemeinsam) gefunden werden. Sind sie aufgebraucht, müssen beide Spieler die Mission neu beginnen.

Nicht nur die durchaus charismatischen Heldinnen, sondern auch ihre Waffen können nun aufgerüstet und individuell angepasst werden. Spannend! Das in den vorigen Wolfensteins beliebte Stealth-Gameplay bleibt hier etwas auf der Strecke. Die Levels sind offensichtlich nicht dafür ausgelegt. Außerdem erhält man rasch eine Tarnkappe – die ist so potent, dass sich Stealh-Kills fast wie Cheaten anfühlt.

Die einzelnen Aufträge holt man sich wie gewohnt im Hauptquartier (in diesem Fall des Widerstands in Paris). Allerdings geizt das Missionsdesign trotz schön gestalteter Levels mit Abwechslung – zu schnell schleicht sich Monotonie ein. Dafür wimmelt es von Feinden und es kracht schön viel. Dank gesteigerter Bewegungsfreiheit durch Doppelhopser und Rutschpartien machen die Schießereien nun noch mehr Spaß. Lebensbalken und Schwächen-Anzeiger bei den vielfältigen Feind-Typen stören zwar anfangs etwas, ermöglichen jedoch letztlich mehr Taktik-Finesse in den Gefechten. Wermutstropfen: Die gepanzerte Gegner bremsen den Spaß merklich, wenn man sich gefühlt ewig an ihnen abarbeiten muss.

Das Fazit

Wer „Wolfenstein“ hört, hat große Erwartungen. Die kann „Youngblood“ nur bedingt erfüllen, ist es doch ein im Verhältnis zu den beiden (neuen) monumentalen Vorgänger-Games eher eine Light-Variante – kurz und gut, aber eben nicht mehr. Der kleinere Preis ist dafür angemessen. Das Sparprogramm allerdings merkt man dem Spiel an. Und da sich der Wiederspielwert bis auf Level-Grind in Grenzen hält, bleibt „Youngblood“ ein kurzfristiger Spaß.

Der Trailer zum Spiel

(Ländle Gamer)

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