AA

Wohnbefragung in Wien präsentiert: Mieten "halbwegs" leistbar

Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Wiener Wohnbefragung präsentiert.
Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Wiener Wohnbefragung präsentiert. ©APA (Sujet)
Im Sommer startete die Stadt Wien eine Befragung zum Thema Wohnen in Wien. Im Zuge der Befragung wurden rund 1,5 Mio. Fragebögen an die Bürger versandt, etwa 100.000 kamen zurück. Am Dienstag präsentierte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) in der Bürgermeister-Pressekonferenz, allerdings ohne Bürgermeister Michael Häupl, die Ergebnisse.
Wien startet Wohnbefragung
72.000 Bögen bereits ausgefüllt

“Es gibt eine sehr hohe Wohnzufriedenheit”, fasste Wohnbaustadtradt Michael Ludwig zusammen. Die Mieten in der Stadt werden überwiegend als leistbar beurteilt – zumindest “halbwegs”.

100.000 Personen nahmen teil

Anlass für die Befragung unter allen in Wien wohnenden Personen ab 16 Jahren, die von Mitte Juni bis Mitte Juli lief, war die öffentliche Diskussion über Mieten und Wohnkosten. Aus diesem Grund wurde eine Info-Broschüre versandt und gleichzeitig auch die persönliche Wohnsituation der Städter abgefragt. Rund 100.000 Personen haben teilgenommen, ausgewertet wurden schließlich 98.496 Fragebögen.

Dabei kam heraus, dass die Wiener mit ihrer Wohnsituation meist einverstanden sind. Rund drei Viertel der Befragten zeigten sich “sehr” bzw. “eher schon” zufrieden damit. 7 Prozent sind hingegen gar nicht zufrieden. Unter den weniger Glücklichen finden sich vermehrt jüngere Menschen, hieß es in der Auswertung. Mit dem Alter nehme die Zufriedenheit zu, bei den Über-60-Jährigen liege sie bei mehr 80 Prozent.

Mieten in Wien “halbwegs” leistbar

Was die Leistbarkeit der Mieten anbelangt: Die Beträge werden zwar von 41,5 Prozent der Befragten als subjektiv “sehr hoch” oder “hoch” eingeschätzt, jedoch gaben nur 14,8 Prozent an, sich diese “nur mit Mühe” leisten zu können. 53,8 Prozent können sich die Miete nach eigener Einschätzung “halbwegs” leisten, 23,8 Prozent fällt es “leicht” und 4 Prozent sogar “sehr leicht”.

Vier Fünftel der Befragten wenden außerdem weniger als 40 Prozent ihres Netto-Haushaltseinkommens für die Miete auf. Die Hälfte gibt weniger als 30 Prozent dafür aus. Die Geldbörserl der Bewohner einer Mietwohnung im privaten Bereich werden dabei am meisten belastet. Denn der Anteil jener Personen, die mehr als 40 Prozent des Haushaltseinkommens für die Miete hinblättern muss, ist hier mit 23,8 Prozent verhältnismäßig hoch. Bei den Mietern einer Gemeindewohnung sind es 12,8 Prozent, bei jenen einer Genossenschaftswohnung 13,4 Prozent.

Wohnbefragung in Wien

Abgefragt wurde auch, ob es Pläne gibt, in nächster Zeit umzuziehen. Vor haben dies 44,8 Prozent der Unter-30-Jährigen, 36,3 Prozent der Unter-45-Jährigen und rund ein Fünftel der Bis-60-Jährigen. 27,3 Prozent wollen in eine Genossenschaftswohnung, 19,6 Prozent in eine private Mietwohnung und 19,4 Prozent in den Gemeindebau wechseln. 16,1 Prozent wünschen sich eine Eigentumswohnung, 14,3 Prozent ein eigenes Haus.

Zu den häufigsten Gründen für den angestrebten Umzug zählen der Wunsch nach einer größeren Wohnung (48,7 Prozent), einer kleineren Wohnung (30,8 Prozent), eine bessere Wohnumgebung (32 Prozent) und Schwierigkeiten mit den Nachbarn bzw. dem sozialen Umfeld (21,1 Prozent). .

Die Ergebnisse der Befragung, die inklusive einer Informationskampagne rund 600.000 Euro gekostet hat, werden vielmehr in die Wohnbauforschung einfließen. Außerdem sieht sich Ludwig bestätigt, auf Bundesebene weiter auf eine Reform des Mietrechtsgesetzes zu pochen. Denn 61,7 Prozent der Befragten stimmten in der Erhebung mit “auf jeden Fall” für eine höhere Transparenz bei Mietpreisberechnungen und Mietrecht.

Alle  Ergebnisse der Wiener Wohnbefragung sind hier abrufbar.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wohnbefragung in Wien präsentiert: Mieten "halbwegs" leistbar
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen