Wohnbaupaket: Grüne werfen Wien "Schneckentempo" vor

Dass der Bund den Ländern im Rahmen eines Wohnbaupakets Unterstützung gewährt hat, ist in Wien bisher nicht auf rasend viel Resonanz gestoßen - zumindest aus Sicht der Grünen. Im Vorjahr wurden von Türkis-Grün Zweckzuschüsse für Wohnbaudarlehen der Länder für die Jahre 2024 bis 2026 auf Schiene gebracht. Die Wiener Grünen kritisieren, dass die Stadt ein Jahr lang gewartet hat, um die Mittel abzurufen. Fast alle anderen Bundesländer hätten dies bereits getan, beklagen sie.
Während mit Ausnahme von Kärnten alle Länder bereits Gelder beantragt hätten, dauere es in Wien knapp ein Jahr, bis ein solcher Antrag auf den Weg gebracht werde, führte Parteichefin Judith Pühringer in einer der APA übermittelten Stellungnahme aus. Denn erst am heutigen Montag fand sich ein solcher auf der Tagesordnung in der Landesregierung. "Wien bewegt sich im Schneckentempo zur Wohnbauförderung. Und das in einem Umfeld, in dem die Baukonjunktur in Wien darniederliegt."
Aktuelle Anfragebeantwortung: Geförderter Wohnbau geht in Wien zurück
Während die Stadtregierung schlafe, würden immer mehr Wienerinnen und Wiener auf eine leistbare Wohnung warten, hielt Pühringer fest: "Es braucht endlich mehr Geschwindigkeit beim geförderten Wohnbau in Wien." Dass der geförderte Wohnbau in Wien zurückgeht, belegt laut den Grünen auch eine aktuelle Anfragebeantwortung.
Während 2013 bis 2020 durchschnittlich 6.868 Einheiten pro Jahr errichtet worden seien, waren es zwischen 2021 bis 2023 nur noch 2.504. "Die Zahl der geförderten Wohneinheiten ist unter Rot-Pink eingebrochen. Das führt zu einer Verknappung von leistbaren Wohnungen. Gleichzeitig verabsäumt die Wiener Landesregierung, die Mittel aus dem Wohnbaupaket des Bundes zeitgerecht abzuholen", kritisierte auch Georg Prack, der Wohnbausprecher der Wiener Grünen.
Auch der Wohnbausprecher der Wiener Volkspartei, Peter Sittler, konstatierte: "Die Abwicklung der Wohnbaumilliarde durch die Stadt Wien ist - gelinde gesprochen - mehr als mangelhaft." Es habe einerseits viel zu lange gedauert, bis die ersten Gelder abgerufen worden seien, zudem werde seitens der Stadt erneut das Thema Eigentum außen vor gelassen, ärgerte er sich. Denn in Wien werde das gesamte Kontingent für den Mietenbereich verwendet. Wien picke sich hier die "ideologischen Rosinen" heraus, hielt Sittler fest.
(APA/Red)