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Wochenend-Tipp: Wandern durch die schönsten Herbstlandschaften Wiens

Der Lainzer Tiergarten ist im Herbst besonders schön.
Der Lainzer Tiergarten ist im Herbst besonders schön. ©Christian Fürthner
Wenn sich das Blattwerk der Bäume schön langsam in mannigfaltige Farbenpracht hüllt und die Tage zusehends kürzer werden, beginnt für viele Wienerinnen und Wiener die Wandersaison. Die Stadt Wien bietet dafür auf über 240 km die Möglichkeit den Herbst in all seinen Facetten zu genießen und die Natur zu Fuß zu erkunden.

Sei es nun im Lainzer Tiergarten, in der Lobau, auf den Wiener Stadtwanderwegen, dem Wiener Wasserleitungsweg oder dem großen rundumadum-Wanderweg um die Stadt. Die Möglichkeiten für Mensch und Tier könnten nicht vielfältiger sein. Der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien ist stets bemüht diese Vielfalt aufrecht und lebendig zu halten, um ein harmonisches Nebeneinander von Mensch und Natur zu ermöglichen.

Erholung in der Stadt: Lainzer Tiergarten

Im Lainzer Tiergarten ist für Wanderfreundinnen und Wanderfreunde aller Altersgruppen und Leistungsstufen etwas dabei. Beginnend vom Nikolaitor startet etwa die kleine Familienrunde Richtung Rohrhaus, die am so genannten Wiener Blick gipfelt, wo die herrliche Aussicht über die Stadt zum Verweilen einlädt. Nach insgesamt rund zwei Stunden Fußmarsch gelangt man wieder zum Nikolaitor. Wer sich für einen Halbtagsausflug entscheidet, kann die Runde erweitern, indem man am Sankt Veiter Tor Richtung Hermesvilla startet und von dort ausgehend den Weg zum Rohrhaus einschlägt. Für erfahrenere Wandersleute empfiehlt sich ein Tagesausflug, den man am Lainzer Tor beginnen kann. Über den Hohenauer Teich gelangt man zur Hermesvilla und von dort aus weiter zum Rohrhaus. Anschließend kann man weiter zur Hubertuswarte aufbrechen, von wo aus man bei guter Sicht sogar den Ötscher erspähen kann. Die letzte Station auf diesem Wanderweg ist das Hirschgstemm von wo aus man die Tour entweder über das Nikolaitor oder das Lainzer Tor beenden kann. Egal für welche Variante man sich entscheidet; mit dem Rohrhaus, der Hermesvilla oder dem Hirschgstemm findet man auf den Strecken genug Gaststätten, die einen gerne mit der nötigen Energie versorgen, die man fürs Wandern braucht.

Lobau: Wandern im herrlichen Auwald

Höchsten Naturgenuss bieten auch die Wanderwege in der Lobau. Hier hat man die Möglichkeit, die herrliche Auwald-Landschaft, die im Herbst mit einem besonderen Farbenspiel die Sinne beflügelt, auf eigene Faust zu erkunden, oder sich mittels geführter Touren die Besonderheiten des Nationalparks von fachkundigem Personal der Forstverwaltung Lobau näher bringen zu lassen. Genauere Informationen zu den geführten Touren finden Sie hier.

Aber auch ohne professionelle Begleitung findet man sich auf dem gut beschilderten und weitläufigen Wegenetz bestens zurecht. Das ausgeklügelte Leitsystem dient nicht nur zur Orientierung, es bietet zusätzlich auch wertvolle und wissenswerte Informationen über die standorttypischen Besonderheiten. Egal ob in geführten Gruppen oder individuell, eine Wanderung durch eine der malerischsten Auenlandschaften Europas ist im Herbst eine besondere Empfehlung für GenießerInnen und Naturfreunde. Zusätzliche Informationen zu den Wegen und zum Erlebnisraum finden Sie am Dechantweg 8, 1220 Wien im Nationalparkhaus Wien - lobAU.

Abenteuer vor der Haustür: Wiener Stadtwanderwege

Wer Lust auf ausgedehnte Spaziergänge hat oder anspruchsvolle Wanderungen unternehmen möchte, kommt an den insgesamt elf Stadtwanderwegen nicht vorbei. Historische Bauten, Waldspielplätze, einsame Lagerplätze in Waldlichtungen und urige Kellergassen säumen die Wege der insgesamt über 120 km langen Stadtwanderwege. Die Routen führen zum Teil durch unberührte Natur und zu idyllischen Aussichtspunkten, an denen man hervorragend rasten und den beeindruckenden Fernblick genießen kann. Die einzelnen Wanderrouten sind zwischen sieben und 15 km lang und sind je nach Länge und Terrain in 2,5 bis maximal fünf Stunden zu bewältigen. Zudem sind alle elf Stadtwanderwege bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Genaue Informationen zu den jeweiligen Wanderwegen, sowie Kartenmaterial sind im Stadtservice oder online erhältlich.

Rund um Wien: rundumadum-Wanderweg

Der rundumadum-Wanderweg führt auf insgesamt 120 km, aufgeteilt auf 24 Etappen, durch Wald und Wiesen der Bundeshauptstadt. Der seit 2005 bestehende Wanderweg führt von der S-Bahn-Station Nußdorf gegen den Uhrzeigersinn durch den Wienerwald. Von dort gelangt man den Liesing-Fluss entlang gehend zum Wienerberg und Laaerwald bis hin zum Zentralfriedhof. Die Runde weiter wandernd kommt man auf die Donauinsel, in die Lobau, nach Essling, Süßenbrunn und Gerasdorf. Entlang des Marchfeldkanals begeht man den Bisamberg und Strebersdorf, bevor man von den Beschilderungen (roter, herzförmiger Apfel auf weißem Hintergrund) abermals über die Donauinsel retour nach Nussdorf geführt wird. Pro Etappe sollte man je nach persönlicher Fitness zwischen 1,5 und drei Stunden einplanen. Aufgrund der sehr guten Bus- und Straßenbahnanbindungen und der Tatsache, dass der Großteil des rundumadum-Wanderweges innerhalb der Stadtgrenzen verläuft, kann man an einem Tag beliebig viele Etappen miteinander kombinieren und jederzeit die Wanderung unterbrechen. Vor allem die Lichtverhältnisse bei gutem Herbstwetter verleihen der Aussicht auf die Natur Wiens einen besonderen Glanz.

Wildromantische Naturlandschaften : Wiener Wasserleitungsweg

Rund eine Autostunde südwestlich von Wien befindet sich der Start eines bezaubernden Wanderweges. In Kaiserbrunn beginnt eine Route durch wildromantische Naturlandschaften, entlang des 1. Wiener Wasserleitungswegs, welche Erholung auf ganzer Länge bietet. Nach etwas mehr als einer Stunde Wanderung durchs Höllental gelangt man nach Hirschwang. Auf der Trasse der ersten Wiener Hochquellwasserleitung geht es am Schwarza-Ufer entlang Richtung Reichenau, wo man einen schönen Blick auf das mittelalterliche Schloss Reichenau erhaschen kann. Anschließend gelangt man nach Payerbach von wo weg man zwischen Südbahnstrecke und Schwarzafluss in Richtung Gloggnitz marschiert. Am Bahnhof Gloggnitz endet nach etwas unter fünf Stunden Gehzeit die erste Etappe der Wanderung.

Die Zweite Hälfte des Wasserleitungswanderweges führt die Wanderinnen und Wanderer von Bad Vöslau über die Weinbergstraße weiter nach Baden. Zwischendurch entdeckt man neben verträumt-idyllischen Herbstlandschaften, auch menschgemachte Schmuckstücke wie das Badener Aquädukt oder das berühmte Thermalbad, bevor man Kurs auf Gumpoldskirchen nimmt. Verlässt man Gumpoldskirchen durch den prächtigen Torbogen, gelangt man bald wieder auf die Wasserleitungstrasse und findet sich auf der letzten Etappe der Wanderung wieder. Diese endet nach einem Marsch durch beschauliche Laubwälder und verträumte Weingärten am Bahnhof Mödling. Die Gesamtgehzeit für diesen zweiten Teil der Wasserleitungswanderung beträgt in etwa vier Stunden.

Vierbeiner willkommen: Wandern mit Hund

Auch für Unternehmungen mit dem besten Freund des Menschen bietet die Stadt Wien genügend Möglichkeiten, um - ob auf zwei oder vier Beinen unterwegs - sinnesfroh die herbstliche Natur genießen zu können. Einer dieser Orte ist der großflächige Wienerwald, der genügend Platz für Mensch und Tier bietet. Ein besonders schöner Fleck Wienerwald findet sich bei Neuwaldegg auf der Marswiese. Eine weitere hundefreundliche Wanderroute ist der Naturerlebnispfad am Cobenzl. Entlang des Weges kann man sich dabei immer wieder über die heimische Pflanzen- und Kräutervielfalt, aber vor allem über den regionalen Weinanbau informieren. Auch der Wiener Prater bietet auf einer Fläche von rund 300 Hektar viele Spazierwege für Mensch und Tier. Gerade die 4,5 km lange, mit Kastanienbäumen gesäumte Praterhauptallee lädt zu einem gemütlichen Herbstspaziergang mit dem treuen Begleiter ein. Ein weiteres Schmankerl für HundebesitzerInnen stellt die 477 Meter hohe Sophienalpe dar, die über den Stadtwanderweg 8 erreichbar ist. Die einfache, wenig steile Wanderung eignet sich ideal für Hunde. Sie zeichnet sich durch einen reizvollen Wechsel von Wald-, Wiesen- und aussichtsreichen Plateaupassagen aus die zum Pausieren oder herumtollen einladen. Nichts desto trotz gilt wie überall in Wien das Wiener Tierhaltegesetz. Das heißt an öffentlichen Orten, wie etwa Straßen, Plätzen sowie land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen müssen Hunde entweder mit einem um den Fang geschlossenen Maulkorb versehen sein oder an der Leine geführt werden. An Orten an denen Hunde ohne Leine oder Maulkorb vergnüglich tollen und spielen können, sind mit Beschilderung ausgewiesene "Hundezonen" oder "Hundeauslaufplätze".

Herbstzeit ist Schwammerlzeit

Auch für Schwammerlsuchende schaffen herbstliche Waldspaziergänge in Wiens Forsten wunderbare Gelegenheiten, um die ein oder anderen köstlichen Speisepilze zu ergattern. Vom Spätsommer bis in den Herbst hinein kommen die Wiener Pilzsammlerinnen und Pilzsammler voll auf ihre Kosten. Beliebte Herbstschwammerl, die gerne in jeder Küche gesehen werden sind beispielsweise Eierschwammerl, Steinpilze oder Herbsttrompeten. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn einige der beliebtesten Speisepilze haben für den Menschen gefährliche Doppelgänger. Um der Gefahr einer möglichen Pilzvergiftung vorzubeugen, können sich ambitionierte Schwammerlsuchende auf der Homepage der Stadt Wien über genießbare und ungenießbare Pilze informieren.

Auch sollte man sich vor dem Sammeln von Pilzen darüber informieren, wo dies überhaupt erlaubt ist. So kann beispielsweise die Pilzernte in geschützten Gebieten wie Nationalparks oder Naturschutzgebieten eingeschränkt oder verboten sein. Verbote, erkennbar zum Beispiel durch Beschilderung, müssen aber unbedingt beachtet werden. Im Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten und im Nationalparkgebiet Donau-Auen herrscht ein generelles Sammelverbot. Weiterführende Informationen zum richtigen Sammeln und Zubereiten von Pilzen finden Sie hier. Mit diesen Tipps im Gepäck steht der herbstlichen Schwammerlsuche nichts mehr im Wege.

Tipp: Gratis Schwammerl-Begutachtung durch Marktamt

Essbare und giftige Pilze sind manchmal täuschend ähnlich, immer wieder kommt es zu Verwechslungen. Nur eine genaue Betrachtung und richtige Kenntnisse können davor schützen. Guter Rat ist nicht teuer. Geschulte ExpertInnen des Marktamtes begutachten Pilzfunde jeden Montag am Naschmarkt (Rückseite des alten Marktamtsgebäudes) kostenlos. Jedes Jahr können mit dieser Leistung viele Vergiftungen vermieden werden.

(red)

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