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Woche intensiver Krisendiplomatie

Eineinhalb Wochen nach dem Tod von Palästinenserpräsident Yasser Arafat bringen hochrangige Vermittlungsbemühungen jetzt Bewegung in den Nahost-Konflikt.

Den Auftakt zu einer Woche intensiver Krisendiplomatie machte US-Außenminister Colin Powell: Er wollte am Sonntag zu seiner ersten Reise nach Israel und in die Palästinensergebiete seit Mai vergangenen Jahres aufbrechen.

Am Dienstag wird der russische Außenminister Sergej Lawrow in der Region erwartet, am Donnerstag sein britischer Kollege Jack Straw. In den Palästinensergebieten liefen die Vorbereitungen für die Wahl von Arafats Nachfolger im Präsidentenamt an. Seit Samstag können Bewerber ihre Kandidatur einreichen. Die Wahl soll am 9. Jänner stattfinden.

Powell Reise markiert das Ende der zuletzt von den USA geübten Zurückhaltung bei den Vermittlungsbemühungen im israelisch-palästinensischen Konflikt. Der Tod Arafats, den Washington zuletzt gemieden hatte, machte aus US-Sicht den Weg für einen neuen Anlauf frei. Am Montag wollte Powell in Jericho mit dem palästinensischen Regierungschef Ahmed Korei und PLO-Chef Mahmud Abbas über die geplanten Wahlen und demokratische Reformen der Autonomiebehörde beraten, wie sein Ministerium bekannt gab.

In Jerusalem war ein Treffen Powells mit Ministerpräsident Ariel Sharon geplant. Am Anschluss wollte der scheidende US-Minister am Rande der Irak-Konferenz im ägyptischen Sharm el-Sheikh Vertreter des Nahost-Quartetts von UNO, EU und aus Russland über die Ergebnisse unterrichten. Es ist vermutlich die letzte Nahost-Reise des US-Außenministers, der sein Amt bald an seine designierte Nachfolgerin Condoleezza Rice abtreten soll.

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