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WKR-Ball: Israelitische Kultusgemeinde über geplante Umbenennung empört

Der WKR-Ball, der 2012 noch so genannt wurde, soll künftig "Akademikerball" heißen
Der WKR-Ball, der 2012 noch so genannt wurde, soll künftig "Akademikerball" heißen ©APA
Dass die FPÖ den WKR-Ball in “Wiener Akademikerball” umbenennen, neu organisieren und 2013 wieder in der Hofburg abhalten will, empört die Israelitsche Kultusgemeinde (IKG) maßlos. IKG-Präsident Deutsch spricht von einem Skandal.
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Die Umtaufung vom WKR-Ball in “Wiener Akademikerball”, der unter der Schirmherrschaft der Wiener FPÖ nun doch auch 2013 in der Wiener Hofburg ermöglicht wurde, sorgt bei der IKG für Empörung.

Es sei “skandalös”, dass wieder ein “rechtsextremes Netzwerktreffen” stattfinden werde und die Hofburg-Betriebsgesellschaft wegschaue, erklärte IKG-Präsident Oskar Deutsch in einer Aussendung. In Deutschland wäre ein NPD-Fest am Sitz des deutschen Bundespräsidenten ebenso unvorstellbar wie ein Fest der Front National im Pariser Élysée-Palast.

Keine „Abgrenzung zum Rechtsextremismus“ gegeben

Ursprünglich hatte die Hofburg-Gesellschaft erklärt, dass man keinen Burschenschafter-Ball in der Hofburg mehr zulassen werde. Da allerdings nun die Veranstaltung umbenannt wurde und nunmehr die Bundes-FPÖ anstelle des Korporationsrings als Einladerin auftritt, machte man eine Kehrtwende.

Ein simpler Namenstausch der Veranstaltung ändere die Veranstaltung und die Teilnehmer nicht, erklärte dazu die Kultusgemeinde. Dass nunmehr die FPÖ einen Ball für den WKR organisiere, stelle einen für Humanisten nicht überraschend kommenden Offenbarungseid der Freiheitlichen dar: “Eine Abgrenzung zum Rechtsextremismus gibt es nicht”, schrieb Deutsch.

FPÖ will “Abrüstung” der Worte in Sachen WKR-Ball

Die FPÖ reagierte nun auf die Kritik der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) an der Neuauflage des WKR-Balls unter neuem Namen – und sprach sich für eine Abrüstung der Worte aus. Vizeparteichef Norbert Hofer erklärte in einer Aussendung, in den österreichischen gesetzgebenden Körperschaften gebe es keine einzige Partei, die in “politische Quarantäne” zurückgedrängt werden dürfe. Niemand sollte sich das Recht herausnehmen, den Wähler zu maßregeln, so die FPÖ.

Fest steht: Dass das umstrittene Tanzfest nun nicht mehr „WKR-Ball“ heißen, sondern 2013 unter dem Namen „Wiener Akademikerball“ in der Hofburg abgehalten wird, ändert sehr wahrscheinlich nichts an den Besuchern, die vorwiegend aus dem rechtsextremen Milieu stammen – und wird auch seitens der Ballgegner wohl wieder für massive Proteste sorgen.

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