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WKÖ will nach interner Kritik Veränderungen vornehmen

Kopf will den Bericht der WKÖ-eigenen Kontrollstelle Punkt für Punkt durcharbeiten.
Kopf will den Bericht der WKÖ-eigenen Kontrollstelle Punkt für Punkt durcharbeiten. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Nachdem die WKÖ-eigene Kontrollstelle mehrere Kritikpunkte in ihrem Bericht hervorbrachte, will man nun "da oder dort Veränderungen vornehmen", wie Generalsekretär Karlheinz Kopf ankündigte.

Auch die FPÖ hat am Wochenende auf den WKÖ-Kontrollbericht reagiert und sieht darin einen "Mega-Skandal". Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) sei "dringend angehalten, hier tätig zu werden", so Wirtschaftssprecher Erwin Angerer in einer Aussendung.

WKÖ nimmt Kontrollbericht "sehr ernst": Veränderungen angekündigt

WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf sagte indes in der "ZiB 1" am Samstag, dass man den Bericht "sehr ernst" nehme. "Wir werden ihn Punkt für Punkt mit den betroffenen Abteilungen auch durcharbeiten, besprechen und im Rahmen unseres großen Reformprojektes auch mitnehmen und da oder dort auch natürlich Veränderungen vornehmen", sagte Kopf zum Bericht der WKÖ-eigenen Kontrollstelle.

Bereits am Freitag hatte die Wirtschaftskammer gegenüber der APA darauf verwiesen, dass durch die letzte seit 2019 gültige Kammerreform für die Mitglieder um zehn Prozent weniger Umlagen fällig werden als zuvor. Seit dem Jahr 2000 seien die Beiträge pro Wirtschaftskammermitglied im Durchschnitt um 24,7 Prozent gesunken.

Kritik an fehlendem Gesamtkonzept bei Beratungskosten

In der Kontrollamtskritik geht es unter anderen Punkten um ein fehlendes Gesamtkonzept rund um extern in Anspruch genommene Beratungen und deren Kosten beispielsweise durch das Büro von Kopf, Millionenausgaben für Schulgeld von Kindern von Außenhandelsdelegierten, die Übernahme vom Gutteil der Kosten für Mitgliedschaften in Jacht- und Golfklubs, hohe Büro- und Dienstwohnungs-Mietkosten und einem Personalpool, wo Mitarbeiter "geparkt" werden.

NEOS und FPÖ fordern Rücklagen-Auflösung der Kammer

Die NEOS und die FPÖ fordern die Auflösung von Rücklagen der Kammer, was den Mitgliedsunternehmen zu Gute kommen solle. "In Zeiten wie diesen, in denen gerade Kleinst- und Kleinunternehmen sowie mittelständische Betriebe nach Lockdowns in Endlosschleife ums wirtschaftliche Überleben kämpfen, viele von ihnen immer noch auf die angekündigten großzügigen Unterstützungsleistungen warten und eine massive Pleitewelle anrollt, stünde es der Wirtschaftskammer gut an, die Wirtschaftstreibenden und ihre Familien aus den millionenschweren Kammerrücklagen heraus zu unterstützen", bekräftigte Angerer eine Forderung der Freiheitlichen.

NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn sprach "von einer Verhöhnung aller Unternehmer angesichts der Finanzgebarung der Wirtschaftskammer". "Während zigtausende Unternehmen in der Corona-Krise ums Überleben kämpfen und nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, wirft die WKÖ mit beiden Händen das Geld beim Fenster hinaus."

(APA/Red)

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