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WKÖ-Funktionärsbezüge kletterten teils stark nach oben

2025 teils großes Plus bei WKÖ-Funktionärsbezügen.
2025 teils großes Plus bei WKÖ-Funktionärsbezügen. ©APA/EVA MANHART (Symbolbild)
Rund um die Debatte um Gehaltsanpassungen in der Wirtschaftskammer sind neue Details bekannt geworden: Wie ORF und "Kronen Zeitung" berichten, stiegen die Funktionsentschädigungen der WK-Präsidenten und Vizepräsidenten in einigen Bundesländern heuer teilweise um bis zu 60 Prozent an.
WKÖ-Gehaltserhöhung sorgt für Kritik und Lob

Für die österreichweit rund 5.800 Kammerangestellten wird das Gehaltsplus 2026 mit 4,2 Prozent ab dem zweiten Halbjahr deutlich weniger betragen.

So wurde etwa die Entschädigung der Tiroler Wirtschaftskammerpräsidentin von 6.400 auf 10.000 Euro und damit mehr als 60 Prozent angehoben. Laut ORF-"ZiB2" vom Donnerstag ist dies kein Einzelfall: Im Burgenland und der Steiermark seien die Funktionsentschädigungen der Länderpräsidenten von 2024 auf 2025 um jeweils 55 Prozent gestiegen.

Wie Erhöhungen argumentiert werden

Die Landeskammer-Präsidenten von Wien und Niederösterreich haben mit rund 14.000 Euro, die sie monatlich erhalten, bereits den gesetzlichen Rahmen ausgeschöpft. Argumentiert werden die Erhöhungen im großteils zweistelligen Prozentbereich laut ORF damit, dass es teilweise jahrzehntelang keinen Inflationsausgleich gegeben habe. Einzig der Bezug des Kammerchefs in Kärnten wurde zuletzt nicht erhöht. Die Entscheidung über die Anpassung liegt in den jeweiligen Länderkammern.

WKÖ-Präsident Harald Mahrer erhält in dieser Funktion aktuell 15.000 Euro, nach Angaben der "Kronen Zeitung" gab es für ihn heuer im Juli eine Erhöhung von rund 2.600 Euro. Zusätzlich bekommt er als Präsident der Nationalbank 88.000 Euro pro Jahr - den Doppelbezug will nun wie berichtet der Rechnungshof prüfen. Was die Funktionärsentschädigung auf Bundesebene betrifft, soll es nächstes Jahr jedenfalls keine Erhöhung geben, hatte die WKÖ gestern der APA mitgeteilt.

Gehaltserhöhungen führten zu Kritik

Die Gehaltserhöhungen hatten indes zu teils heftiger Kritik geführt. "Spüren die sich eigentlich noch", fragte etwa die grüne Wirtschaftssprecherin Elisabeth Götze in einer Aussendung. "Wer Sparsamkeit bei allen anderen einfordert, von dem würde man erwarten, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen", meinte sie.

Insbesondere in Tirol stieß den Landesparteien der Opposition die Erhöhung Thalers sauer auf. Die FPÖ ortete das Problem in der Regierungspartei ÖVP. "Dieser Schritt beweist, dass die ÖVP jegliches Feingefühl und jeglichen Anstand verloren hat", sagte Landesparteiobmann Markus Abwerzger. Der grüne Klubobmann Gebi Mair war der Ansicht, dass sich dies "in schwierigen Zeiten wie diesen" nicht gehöre und "zurückgenommen" werden sollte. Für die NEOS war es ebenfalls "das absolute falsche Zeichen zur absolut falschen Zeit". Die Liste Fritz sah die "Glaubwürdigkeit" der WK verspielt: Während Unternehmer "ums Überleben kämpfen, stopfen sich Funktionäre die Taschen voll", ärgerte sich Bezirkssprecher Robert Greil.

(APA/Red)

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