Eine wichtige Maßnahme sei dabei die Definition von Bildungsstandards. Nur dadurch könnten Modulsysteme sinnvoll umgesetzt werden, ist Leitl überzeugt. Lob äußerte der Wirtschaftskammer-Präsident für den Vorschlag von Unterrichtsministerin Schmied nach einer leistungsorientierten Bezahlung im Schulsystem.
An den Schulen sollten Direktoren ihr Team, sprich: Lehrer, selbst auswählen können. Es gehe nicht an, dass Schulleiter hauptsächlich mit jenen Pädagogen auskommen sollten, “die gerade untergebracht werden müssen”.
Die Kosten für diverse Maßnahmen möchte Leitl über eine Reduktion der Bürokratie hereinbringen, das System sei derzeit “hypertroph”. Konkret sprach sich der WKÖ-Chef für eine Abschaffung von Landes- und Bezirksschulräten aus. In den Ämtern der Landesregierungen gebe es jeweils bildungspolitische Abteilungen, die könnten deren Aufgaben übernehmen.
An der Schnittstelle zwischen Schule und Beruf möchte Leitl eine verpflichtende Berufsorientierung etabliert sehen. Es gehe nicht an, dass etwa Frauen mehrheitlich in drei Berufe – Friseur, Verkauf, Büro – drängen, während Stellenangebote im technischen Bereich unbesetzt bleiben.
Über die Schule hinausgehend forderte Leitl ein “Konzept für lebenslanges Lernen” ein. “Der Bund gibt derzeit rund 13 Milliarden für Grundbildung und nicht einmal eine Milliarde Euro für Weiterbildung aus”, bemängelte der WKÖ-Präsident.