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Wirbel um Pro-Palästina-Video: Politiker fordert Ausweisung von Bayern-Profi

©Reuters/AFP/Canva
Fußball-Profi Noussair Mazraoui vom FC Bayern München sorgt mit einem Pro-Palästina-Video für Aufruhr. Ein Politiker fordert nun sogar seine Ausweisung aus Deutschland.

Der Fußball-Profi Noussair Mazraoui vom FC Bayern München hat in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird.

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Der marokkanische Teamspieler teilte bei Instagram einen kurzen Clip, in dem eine Stimme im Stil eines Gebets sagt: "Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen." Im Bild ist eine wehende Flagge Palästinas zu sehen. Dazu schrieb Mazraoui in dem Eintrag vom frühen Sonntagmorgen "Ameen" (Amen) neben einem Emoji mit gefalteten Händen.

Mazraoui verteidigt sich

Nachdem der Post für Aufsehen gesorgt hatte, äußerte sich der Fußballer am Sonntagabend erneut. In einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag, hieß es in englischer Sprache: "Der Punkt ist, dass ich nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt strebe. Das bedeutet, dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde." Er gab sich enttäuscht, dass er dies klarstellen müsse.

©AFP

"Ich verstehe nicht, warum über mich das Gegenteil gedacht wird und warum ich mit hasserfüllten Gruppen in Verbindung gebracht werde", sagte Mazraoui weiter. Es gehe aktuell nicht darum, was er oder anderen denken. "Täglich werden unschuldige Menschen getötet durch diesen schrecklichen Konflikt, der außer Kontrolle geraten ist." Dagegen müsste man die Stimme erheben, die Situation sei "einfach unmenschlich. Abschließend möchte ich klarstellen, dass es nie meine Absicht war, bewusst oder unbewusst jemanden zu beleidigen oder zu verletzen."

"Wir gegen die Welt"

Der FC Bayern gab zunächst keine Auskunft darüber, ob der Instagram-Beitrag für den 25-Jährigen Folgen habe. Mazraoui weilt derzeit bei der marokkanischen Nationalmannschaft. In einer anderen Instagram-Story teilte Mazraoui einen Post, in dem vier Beiträge marokkanischer Nationalspieler abgebildet werden, nämlich jene des Bayern-Verteidigers selbst sowie von Abdelhamid Sabiri, Hakim Ziyech und Zakaria Aboukhlal. In dem Beitrag wird unter anderem behauptet, dass die Spieler mundtot gemacht werden sollten. "Es ist buchstäblich wir gegen die Welt!", heißt es darüber hinaus. Alle vier Fußballer teilten den Beitrag auf ihren Seiten.

CDU-Politiker fordert Ausweisung

Mit härteren Forderungen reagiert indess der CDU-Politiker Johannes Steiniger, der auf "X" die Ausweisung des Spielers aus Deutschland verlangt. Auch Christoph Ploß, ein weiterer Bundestagsabgeordneter der CDU meldet sich bei "X" zu Wort und fordert Konsequenzen: "Wer Verständnis für die furchtbaren Terrorangriffe der Hamas auf Israel hat, hat in Deutschland nichts zu suchen!"

(APA/dpa/VOL.AT)

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