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"Wir müssen an einem Strang ziehen"

Blicken optimistisch in die Zukunft: heranwachsende "Bürger" der Berggemeinde Laterns.
Blicken optimistisch in die Zukunft: heranwachsende "Bürger" der Berggemeinde Laterns. ©VN/Hartinger

VORARLBERGS KLEINGEMEINDEN

Laterns – Bürgermeister Harald Nesensohn im Gespräch mit VN-Redakteuren.

“Wir müssen uns finanziell künftig nach der Decke strecken”, H. Nesensohn, Bürgermeister

Miteinander statt gegeneinander. So lautet das Credo in der Berggemeinde Laterns. Vor allem bei Projekten.
Das Denken in Listen und Fraktionen spielt in der Gemeinde seit März des Vorjahres keine Rolle mehr. Im Vorfeld der Gemeindewahlen vereinten sich nämlich die bisherigen zwei Fraktionen zur “Liste Gemeinsam” . Zuvor hatten in der Bergkommune, in der die Landwirtschaft mit vier Vollerwerbs- und 54 Nebenerwerbsbauern (!) noch eine gewichtige Rolle spielt, unterschiedliche Ansichten für verbal ausgetragenen Schlagabtausch gesorgt.

Vier Millionen für Schulbau
“Ich glaube, dass alle daraus ihre Lehren gezogen haben. Es hat nämlich weder Gewinner noch Verlierer gegeben. Allerdings ging dabei viel Energie unnütz verloren”, erinnert sich Harald Nesensohn, der in der zweiten Periode als Bürgermeister tätig ist. Mit kräftiger finanzieller Landeshilfe soll eine neue Volksschule samt Saal um die für eine kleine Gemeinde wie Laterns vergleichsweise hohe Investition von vier Millionen Euro errichtet werden.

30.000 Nächtigungen pro Jahr
Auch ein Gesamtentwicklungskonzept zur Erhaltung der Kulturlandschaft hat Nesensohn, der neben seinem Job im Rathaus drei “Dorf­lädele” in Dafins sowie Viktorsberg und Laterns betreibt, erarbeitet. Parallel dazu soll auch die Bettenkapazität im Laternsertal ausgebaut werden. “Von der Bürgermeisterentlohnung allein könnte ich nicht leben.” Immerhin nächtigen bereits jetzt pro Jahr 30.000 Feriensuchende im Tal. Wird Nesensohn bei der nächsten Wahl nochmals antreten? “Diese Frage stellt sich jetzt nicht, das werde ich kurzfristig entscheiden.” Aufgrund der hohen Ausgaben in die örtliche Infrastruktur der Gemeinde (“Wir müssen uns finanziell nach der Decke strecken”) seien “in den nächsten Jahren keine Wunschkonzerte möglich”, skizziert Nesensohn einen Sparkurs.

Bericht: VN/Anton Walser

LATERNS IN ZAHLEN:
Einwohner: 698
Jahresbudget: 3,2 Millionen Euro
Pro-Kopf-Verschuldung: 2700 Euro
Bürgermeisterentschädigung: 1650 Euro netto
Fraktionen im Rathaus: Einheitsliste mit zwölf Mandataren
Unternehmen: vier
Anzahl der Vereine: sieben
Gasthäuser: vier
Nebenerwerbsbauern: 54

unter mehrwissen.vol.at: Volksvertreter. Namen aller Mitglieder in der Laternser Gemeindevertretung.

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