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„Wir haben viel erlebt und gesehen“

Helga und Helmut waren gerne unterwegs.
Helga und Helmut waren gerne unterwegs. ©Privat/Karin Lässer
Heute blicken Helga und Helmut Zimmermann auf ein ereignisreiches Leben zurück. 
Diamantene Hochzeit

Sie feiern ihren großen Tag mit Sohn Hans Peter und Schwiegertochter Sonja sowie Verwandten bei einem gemütlichen Schnitzel-Essen zu Hause und lassen dabei gerne 60 Jahre Revue passieren.

Helga, geb. Kohler, erblickte in Dornbirn-Mühlebach das Licht der Welt und wuchs mit ihrem älteren Bruder behütet auf. Nachdem der Vater im Krieg vermisst gemeldet worden war, war es für sie nur selbstverständlich, dass sie nach der Volks- und Hauptschule gleich arbeiten ging und mit ihrem Einkommen die Mutter unterstützte. Bei der Firma F.M. Hämmerle webte sie in der Säge im Schichtbetrieb, was für die erst 14-Jährige oft sehr anstrengend war.

Im Gütle stand die Wiege von Helmut Zimmermann. Mit seiner Schwester erlebte er ordentliche Kinder- und Jugendjahre, wie es in Kriegs- und Nachkriegszeiten eben war. Bei der AEG Union lernte er den Elektrikerberuf. Er wechselte für sieben Jahre als Maschinist zur Dornbirner Seilbahngesellschaft, war im Sommer am Karren und im Winter am Lanklift am Bödele. Anschließend war er Betriebsleiter in Warth für Seilbahnen. „Es gab damals nur einen Schlepp- und einen Einser-Sessellift“, berichtet er.

Familiengründung

1960 hatten sich Helga und Helmut beim Skilift am Bödele kennengelernt. Nach zwei Jahren Stubat gaben sie sich am 1. September 1962 in der Pfarrkirche Tisis das Jawort. „Unser Kaplan war inzwischen Pfarrer in Tisis, und wir wollten uns von ihm trauen lassen“, erklärt das Paar. Im Schnifner Bädle, bei Fanny Amann, wartete ein gutes Mittagessen auf die Hochzeitsgesellschaft, Kaffee gab‘s im Ardetzenberger Hof am Ardetzenberg und Unterhaltung mit Tanz im „Hirschen“ in Dornbirn. Ein netter Verwandter aus Kiel nahm die frisch Vermählten mit in Deutschlands Norden in die Flitterwochen. Eine Mietwohnung in der Moosmannstraße wurde für die jungen Leute ihr erstes Zuhause. „Ich war eineinhalb Jahre allein in Warth, und wenn ich nach Hause wollte zu Frau und Kind, unser Sohn Hans Peter kam im April 1965 zur Welt, war das im Winter sehr umständlich. Ich bin abends nach Dienstschluss los und am nächsten Morgen um 5 Uhr retour. Ich hatte keinen Stellvertreter und musste daher jeden Tag anwesend sein.“ Freie Tage und Urlaube gab es für den Jubilar die ersten Jahre in Warth nicht.

Neue Herausforderung

Ende 1968 fand das Paar eine Wohnung in Warth, und nach reiflicher Überlegung zog die Familie um. „Ich wollte miterleben, was aus diesem wunderbaren weitläufigen Skigebiet noch wird“, erklärt der Jubilar. „Wir wurden gut aufgenommen, ein Erlebnis ist uns besonders in Erinnerung geblieben. Einmal waren im Winter alle Straßen gesperrt und wir wussten nicht, wo wir Brot herbekommen. Die Familie Weißbach erklärte uns dann, das solange sie Brot haben, auch wir Brot haben würden. Das hat uns sehr beeindruckt“, ist von den Jubilaren zu erfahren.

Helmut beaufsichtigte nebenher für die VKW die Trafostationen in Warth und Lechleiten, da die Arbeiter der VKW im Winter nur übers Lechtal Warth erreichen konnten. Nach einer Einschulung behob er auftretende Störungen in kurzer Zeit.

Während der 34 Jahre, die Helmut in Warth Betriebsleiter war, wurde sechs Sessellifte und vier Schlepplifte unter seiner Bauaufsicht gebaut. 2000 verabschiedete er sich in den wohlverdienten Ruhestand. Mit dem Pensionsgeschenk vom Gesellschafter Hans Hefel wurde Helmut bei den Skiliften Warth als Gesellschafter aufgenommen, und dadurch bleibt seine Verbindung zu den Skiliften bestehen.

Schöne Erlebnisse

Flug- und Schiffsreisen im Urlaub sowie Reisen in Österreich entschädigten für die viele Arbeit und gaben Kraft für neue Herausforderungen. Skifahren war für beide viele Jahre ein liebgewonnenes Hobby. Mit 60 Jahren fing das Paar an, Tennis zu spielen. Helga gab es nach einer Verletzung auf, Helmut spielt jede Woche einmal mit den Kollegen vom UTC. Mit viel Freude unterstützt er zudem seine Frau im Haushalt. Beiden geht es gesundheitlich dem Alter entsprechend gut. Die Jubilare sitzen oft und gerne auf ihrem Balkon und freuen sich über die Fürsorge ihres Sohnes und ihrer Schwiegertochter, die sie in ihren schönen Garten einladen.

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