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Winter stürzt Westeuropa ins Chaos

Schneestürme haben in weiten Teilen Westeuropas ein Verkehrschaos mit Rekordstaus verursacht. In Cornwall und in den Niederlanden mussten hunderte Autofahrer die Nacht in Notunterkünften verbringen. 

Auch im Westen Frankreichs ging auf vielen Straßen nichts mehr. Ein Verkehrsunfall auf eisglatter Straße kostete in Belgien einen 21-Jährigen das Leben. Der Wintereinbruch führte in Belgien zu Stromausfällen und Behinderungen im Bahn- und Flugverkehr. In Brüssel wurden Parkanlagen wegen Schneebruchgefahr geschlossen. In den Niederlanden kam zeitweise der öffentliche Nahverkehr zum Erliegen. Der abendliche Berufsverkehr brach bei heftigem Schneefall und eisiger Kälte am Freitag völlig zusammen. Die Behörden bilanzierten am Samstag Staus mit einer Gesamtlänge von mehr als 800 Kilometer – das waren die größten Staus in der Geschichte des Landes. In den südlichen und östlichen Landesteilen fielen bis zu drei Zentimeter Schnee pro Stunde. Eisige Sturmböen fegten über das Land hinweg. Bäume stürzten um und blockierten Straßen und Bahnstrecken. Es kam zu hunderten Unfällen, in mehr als einem Dutzend Städten richteten die Behörden Notunterkünfte ein. In einigen Gegenden fiel wegen beschädigter Leitungen der Strom aus. In Cornwall brach der Verkehr auf der Fernstraße A30 für einige Stunden vollkommen zusammen, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Soldaten beteiligten sich an den Hilfsaktionen für die gestrandeten Autofahrer. Am Vormittag entspannte sich die Lage den Angaben zufolge. Mit Traktoren und Geländewagen holten Eltern und Freunde rund 300 Schüler aus einer eingeschneiten Schule in Newquai. Auch in Schottland kam es laut PA zu Behinderungen auf den Straßen. Bei Inverness fuhr ein Personenzug am Samstag in einen Erdrutsch und entgleiste teilweise. Der Fahrer und acht Reisende erlitten leichte Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Tausende Autofahrer in Frankreich wurden ebenfalls vom Winter kalt erwischt. In der Bretagne blieben nach heftigen Schneefällen in der Nacht zum Samstag auf der Nationalstraße 12 in der Nähe von Rennes 170 Lastwagen stecken, wie die Behörden mitteilten. Helfer versorgten stecken gebliebene Fahrer mit Decken und Kaffee. In Mittelfrankreich wurde vorübergehend die Autobahn 71 gesperrt. Auch bei Saint-Nazaire an der Atlantikküste kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. In Paris musste der Eiffelturm wegen Schneefalls für vier Stunden für Besucher geschlossen werden. Eine Sprecherin der Betreibergesellschaft sagte, die oberen Plattformen und die eisernen Treppen seien wegen der Schneeschicht rutschig geworden. Auch den Autofahrern in Österreich setzte am Samstagmorgen dichter Schneefall zu, vor allem in Kärnten und der Steiermark. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete, sorgten hängen gebliebene Lastwagen auf der Karawankenautobahn und der Pyhrnautobahn für erhebliche Verzögerungen und zeitweilige Sperren. Die Schweiz erlebte die bislang kälteste Nacht dieses Winters. Auf dem Jungfraujoch wurden laut MeteoSchweiz minus 22,5 Grad gemessen. Klirrend kalt war es auch in La Brevine im Neuenburger Jura mit minus 20,7 Grad.

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