Winter ließ sich nicht vertreiben

Auf Nachfrage der Redaktion, ob die schneebedeckten und teils halbgefrorenen Paletten denn auch gut brennen würden, meinten sie nur, das sei kein Problem. Dann kam alles anders… Doch der Reihe nach: Der Kinderfunken am Nachmittag brannte zur Gaudi der Kleinen die das Ereignis am schneebedeckten Funkenplatz verfolgten, nach kurzer Zeit lichterloh. Am Nachmittag hatten die Kinder gebastelt und die Größeren durften am frühen Abend mit roten Jacken und kleinen Fackeln ausgestattet beim Fackelzug mitmachen.
Gesperrte Straße für Fackelzug
Der feierliche Zug wurde von Funkenkanzler Alexander Pfanner der die Hexe trug angeführt, gefolgt von den Funkenknechten, der Bürgermusik unter Obmann Bernd Hartmann und schließlich der hohen Politik mit Bürgermeister Harald Köhlmeier, Vizebürgermeisterin Eva-Maria Mair, den Gemeinderäten Peter Bildstein und Matthias Kucera und vielen fackeltragenden Kindern und Passanten.
„Und er brennt nit…!“
Beim Stedepark nahmen alle Aufstellung um der Verlesung des Zunftbriefes zu lauschen. Schuldirektor a.D. Kurt Engstler begrüßte die Bevölkerung und verwies auf den ernsten historischen Hintergrund dieses Brauchtumes. Die Funkenzunft, einst aus Mitgliedern der Feuerwehr und des Heimatpflegevereines gebildet, schritt schließlich zur Tat: Funkenmeister Patrick Pajnik entzündete mit seinem Feuerball den aus Paletten aufgeschlichteten und mit Christbäumen unterfütterten Funken. Zuerst ließ es sich gut an – die Flammen loderten, das Publikum applaudierte. Doch nach kurzer Zeit schon züngelte es nur mehr in kleinen Dosen. Im Vorjahr hatte noch starker Wind den Funken in Nullkommanix in Vollbrand gesetzt und für ein sehr kurzes Funkenvergnügen gesorgt. Heuer fehlte der unterstützende Wind benahe gänzlich.
Erschwerende Faktoren
Dieses Jahr kamen der viele Schnee und das nasskalte Material als erschwerende Faktoren hinzu. Die Funkenknechte mühten sich redlich, das Publikum ließ bereits erste Witze kreisen. So meinte Musikantenobmann Bernd Hartmann verschmitzt es gänge das Gerücht, die Zunft wolle die aufgeschlichteten Paletten für den Funken 2014 noch einmal verwenden.. Ein Feuerwehrler wurde rasch zur nächsten Tankstelle geschickt um Treibstoff zu holen. „Platz da, ich muss rasch durch, der Funken brennt nicht“ soll er gerufen haben, um rasch mehrere Kanister füllen zu können.
Schmunzeln und Schneebälle
Weitere Anzündversuche folgten und als der obere Bereich schließlich Feuer fing, war dies auch das Todesurteil für die Hexe. Sie zerbarst und gleich darauf fand das Feuerwerk statt, während weitere Versuche den Funken auch von unten gleichmäßig in Brand zu stecken folgten. Die Zuschauerinnen und Zuschauer trösteten sich mit Funkenküchle, Wurst und Bier, während Feuerwehrhauptmann Manfred Lerchenmüller einige spöttische Kommentare einstecken musste. Stimmen aus dem großteils dennoch gutgelaunten Publikum meinten schließlich wohlwollend: „es sei doch eh gut, wenn die Feuerwehr besser löschen, als Dinge in Brand setzen könne“. Eines ist klar: an den vielen schneeballwerfenden Kindern lag es nicht, dass der Funken so gar nicht in Vollbrand geraten wollte. Nach mehreren redlichen Bemühungen und einiger Zeit loderten die Flammen dann doch wunschgemäß und das wärmende Feuer wurde von den Nachtschwärmern am See mit letzten Schlucken von Glühwein und guter Laune genossen.