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Willkommen in Edlach-City

Eine Woche lang verwandelt sich die VS Edlach in die Kinderstadt Edlach-City, in der die Schüler praktisch lernen, wie es in der Welt der Großen zugeht.
Eine Woche lang verwandelt sich die VS Edlach in die Kinderstadt Edlach-City, in der die Schüler praktisch lernen, wie es in der Welt der Großen zugeht. ©bvs
Eine Woche lang verwandelt sich die Volksschule Edlach in eine Kinderstadt, in der die Schüler spielerisch lernen, wie es in der Welt der Großen zugeht.
Willkommen in Edlach-City

Dornbirn. Es herrscht reges Treiben am Mittwochfrüh in der Volksschule Edlach. Viele Schülerinnen und Schüler drängen sich um das Job-Center in Edlach-City und warten darauf, einen passenden Beruf für einige Stunden ausüben zu dürfen. „Wir haben für diese Woche eine eigene Währung geschaffen. Den Edi. Für eine Stunde Arbeit erhalten die Kinder beispielsweise drei Edis bei unserer eigenen Bank“, erzählte Volksschuldirektorin Heide Flatschacher mit einem Schmunzeln. Ziel dieser etwas anderen Projektwoche ist es, dass die Schüler den Umgang mit dem Geld erlernen und in die Welt der Erwachsenen eintauchen. „Die ganze Woche über können sie in verschiedenste Berufe schnuppern und erfahren, was man dort so alles macht“, so die Direktorin. Die Woche gipfelt dann am Freitag in dem alljährlich stattfindenden Schulfest.

Kinderstadt entsteht

„Wir sind seit einem ganzen Jahr in den Vorbereitungen für diese Woche. 90 Eltern helfen mit, bieten ihre Berufe an oder machen ein Freizeitprogramm mit den Kindern. Damit sie beispielsweise in den Genuss vom Friseur in Edlach-City kommen, den Masseur, das eigene Schulkino besuchen oder ins Edlach-City-Restaurant gehen können, erarbeiten sie sich „ihr“ Geld“, erklärt Initiatorin und Lehrerin Sarah Schneider. Pro Stunde verdienen sie vier Edis, wobei sie nur drei ausbezahlt erhalten. Ein Edi wird für Steuern und Sozialversicherungen automatisch abgezogen. „Im Vorfeld haben wir den Schülern erklärt, wie das mit den Steuern und den Versicherungen funktioniert. Das ist für sie nachvollziehbar“, so Flatschacher. Gemeinsam mit Christine Böhm hat Sarah Schneider diese Woche geplant und so eingeteilt, dass jeder Edlach-City-Bürger auf seine Kosten kommt.

Funktionierende Kinderstadt

Die Schüler arbeiten im Krankenhaus, der Baustelle, tragen Briefe mit dem Schulhund aus, gehen in Partnerbetriebe und verrichten dort ihre Arbeit, helfen im Restaurant oder dem Lädile mit. Es gibt aber auch die Möglichkeit im eigenen Rat- oder Kulturhaus zu arbeiten, im Edlach-City-Pressebüro, beim Zahntechniker oder in der Computerwerkstatt. „Wir haben 45 Jobs und Freizeitangebote geschaffen, um Geld zu verdienen und wieder ausgeben zu können“, so Direktorin Flatschacher. Nach getaner Arbeit holen sie sich ihren Lohn bei der Bank ab. Auf die Frage, ob die Bank auch einmal einen finanziellen Vorschuss gibt, verneint die Bankangestellte Melek Gök (11) bestimmend: „Selbstverständlich strecken wir nichts vor. Wer Geld braucht, muss arbeiten gehen“, erklärt sie und bringt die Logik einer funktionierenden Stadt auf den Punkt.

Arbeit mit Partnerbetrieben

Ohne die Unterstützung der Eltern und Partnerbetriebe wäre so ein reales Projekt nicht durchzuführen. „Die Kinder dürfen zum Beispiel beim Spar Regale einräumen oder bei der Bäckerei Ölz Zöpfe backen. Alle unsere Produkte werden dann in unserem Restaurant verkauft“, so Schneider.

Freizeitspaß in Edlach-City

In der ein-Wochen-Stadt wird einiges geboten. So können sie ins Kino, in die Boulderhalle, ins Fitness-Studio, in die Kreativ-Werkstatt, zum Friseur oder einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. „Viele halten sich gerne im Restaurant auf. Dort gibt es einen SB- und einen Bereich, in dem man bedient wird. Die zwölf Reporterinnen und Reporter berichten täglich über die neuesten Ereignisse in ihrer Stadt. Alle Berichte sind auf dem eigens geschaffenen Blog www.edlach-city.at nachzulesen. Beim Schulfest verkaufen sie dann ihre eigene Edlach-City-Schulzeitung. Bvs

VN-Umfrage unter den Stadtbewohnern von Edlach-City:

„Ich arbeite heute eine Stunde im Lädile. Danach habe ich insgesamt schon 25 Edis verdient. Mit dem Geld gehe ich danach ins Edlach-City-Restaurant, ins Fitness-Studio und schaue mir einen tollen Film im eigenen Kino mit Popcorn an.“ Liah Lugmayr (10)

„Ich habe bereits im Restaurant und im Lädile gearbeitet. Mit dem Geld war ich bei der Kosmetikerin und habe den Workshop „Mach dich schön“ besucht. Das war voll cool. Ich war auch noch in der Filzwerkstatt.“ Pia Fiel (9)

„Ich bin heute vier Stunden auf der Baustelle. Hier stellen wir Betonsockel her. Danach kann ich meine zwölf Edis bei der Bank abholen. Mit dem Geld möchte ich ins Edlach-City-Fitness-Studio, ins Kino und mir etwas im Lädile kaufen.“ Emilio Ruele-Heim (8)

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