Williamson will gegen Auslieferung kämpfen

Der Anwalt, der Medienberichten zufolge schon den Holocaust-Leugner Frederick Toben in London vertreten hatte, betonte, Williamson sei entschlossen, sich jedem Auslieferungsversuch zu widersetzen. Er würde “bis zum House of Lords und darüber hinaus gehen”.
In Großbritannien ist das Leugnen des Holocaustes anders als in Deutschland nicht strafbar. Vergangenen Freitag hatte die deutsche Justizministerin Brigitte Zypries erklärt, ein deutscher EU-Haftbefehl gegen Williamson sei möglich. Derzeit ermittelt die Regensburger Staatsanwaltschaft gegen den Bischof wegen eines in der Nähe von Regensburg aufgezeichneten Interviews, in dem er die Massenvernichtung von Millionen Juden durch die Nazis leugnete.
Das Innenministerium in London wollte keine Stellung dazu abgeben, ob es einen Auslieferungsantrag aus Deutschland oder einem anderen Land unterstützen würde. Williamson war am Mittwoch aus Argentinien in seine Heimat zurückgekehrt und hält sich derzeit vermutlich bei der Pius-Bruderschaft in London-Wimbledon auf.
Williamson hatte in einem Ende Jänner ausgestrahlten Interview mit dem schwedischen Fernsehen gesagt, er denke, dass “200.000 bis 300.000 Juden in den Konzentrationslagern gestorben” seien, aber “nicht ein einziger von ihnen in Gaskammern”. Die Aussagen erregten weltweit Empörung, zumal gerade zu dieser Zeit Papst Benedikt XVI. die 1988 wegen unerlaubter Bischofsweihen verhängte Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft aufhob. Vatikan und Piusbruderschaft distanzierten sich wiederholt von Willamsons Äußerungen. Der Heilige Stuhl fordert von dem Geistlichen, der bisher nur um Vergebung gebeten hat, einen vollständigen Widerruf seiner Aussagen.