Ressortchef Donald Rumsfeld habe das Vorhaben in einem Memorandum von Anfang Februar unterstützt, berichtete die New York Times am Freitag unter Berufung auf ranghohe US-Regierungsvertreter. Zur Begründung verwiesen sie auf Urteile von US-Gerichten aus der jüngsten Zeit, die etwa den Gefangenen das Recht einräumten, gegen ihre Inhaftierung Einspruch zu erheben.
Bei seinem Bestreben, rund die Hälfte der derzeit 540 Gefangenen teils freizulassen und teils in ihre Herkunftsländer wie Saudiarabien, Afghanistan und Jemen zurückzubringen, sucht das Pentagon laut NYT nun die Hilfe des US-Außenministeriums und anderer US-Behörden. Es werde jedoch Widerstand vom Außenamt und vom Geheimdienst CIA erwartet, die in der Vergangenheit bereits Sorge gehabt hätten, dass die in ihre Heimatländer gebrachten Häftlinge dort misshandelt würden. Das US-Außenministerium wäre daher verantwortlich, in Abkommen mit ausländischen Regierungen die Garantie zu erhalten, dass die Gefangenen menschlich behandelt würden.
Im September 2004 wurde die größte Zahl von Gefangenen aus Afghanistan in die USA gebracht – insgesamt 750 – und in Guantànamo festgehalten. Seither verließen mehr als 200 das US-Häftlingslager: die meisten von ihnen wurden auf freien Fuß gesetzt, während 65 in ihre Heimatländer gebracht wurden, berichtete die NYT weiter.