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Wildsau Dirt Run": 700 Läufer matchten sich im Gatsch

©APA
Angst, sich schmutzig zu machen, war beim zweiten "Wildsau Dirt Run" am Sonntag in der "Hellsklamm" bei Brand-Laaben (Bezirk St. Pölten-Land) fehl am Platz.
Die "Wildsäue" in Bildern

Im Gatsch unter Hindernissen durchrobben, durch schlammige Lacken waten, über Baumstämme sowie Heuballen klettern und nicht zu guter Letzt zehn oder 20 Kilometer laufen – all das gehörte zu den Aufgaben der Teilnehmer, die sich vor den Augen zahlreicher Schaulustiger zur “echten Wildsau” küren wollten und dabei sichtlich Spaß hatten.

Der Startschuss für die 700 Läufer, darunter 54 Frauen, fiel etappenweise ab 11.00 Uhr. Für sie galt es, abwechselnd dreimal einen 200 Meter langen Hindernisparcours und zweimal eine 4,8 Kilometer lange Laufstrecke durch den Wald zu absolvieren. Von Anspannung vor dem Start war bei den munter scherzenden Teilnehmern aber nichts zu bemerken – ging es beim Rennen doch weniger ums Gewinnen, sondern mehr um den Spaß und darum, überhaupt durchzukommen.

Anders als bei gewöhnlichen Laufveranstaltungen hatten sich viele Starter auch verkleidet. So zierten die vorwiegend österreichischen und deutschen Teilnehmer Wikinger-ähnliche Bemalungen, Schweinemasken, Rotkäppchen-Kostüme, Hasenohren, rosa Tutus, Teufelshörner und Ähnliches, auch wenn diese spätestens nach der ersten Waldrunde in einheitliches Schlammbraun eingefärbt und dadurch kaum wiederzuerkennen waren. Auch an der Praxistauglichkeit der Verkleidungen wurde mitunter – spät aber doch – gezweifelt: “Ich hätt mir doch a Hosen anziehen sollen”, meinte ein Rötkäppchen etwas zähneknirschend, als es am Boden unter einem waagrecht aufgespannten Drahtzaun durchkroch.

Andere stellten lieber Vergleiche mit der Tierwelt – “Ich komm mir vor wie ein Marder” – oder Computerspielen an. “Das ist wie bei Super Mario”, rief ein junger Mann, während er auf einen hohen Stapel Heuballen kletterte und wieder hinuntersprang. Leicht hatten es die Veranstalter den Läufern jedenfalls nicht gemacht: Naturhindernisse wie Baumstämme, über die man klettern, sie entlanglaufen oder gar schräg hinaufbalancieren musste, wurden durch den Gatsch mit jedem Teilnehmer noch rutschiger. So blieb den angehenden “Wildsäuen” aber zumindest die Möglichkeit, sich auf ihre gute Erziehung zu besinnen und sich gegenseitig über die Hürden zu helfen.

Neu ist die Idee des Härte-Laufs quer durch den Wald aber nicht. Laut Organisator Georg Melzer gibt es bereits seit 20 Jahren ähnliche Veranstaltungen in England. In Österreich fand das Rennen zum zweiten Mal statt – und zog mit 700 Läufern bereits doppelt so viele Teilnehmer an wie bei der Premiere im Vorjahr. “Mal schauen, wo wir nächstes Jahr stehen”, meinte Melzer. Anmelden sollte man sich aber schon früh – die für heuer ausgeschriebenen Startplätze waren bereits im April ausgebucht.

Wer die zehn oder 20 Kilometer am schnellsten hinter sich bringt, ist kaum relevant: Denn Sieger sind alle, die es nach dem anstrengenden Lauf ins Ziel schaffen. Von ihnen wird jeder mit einer Medaille und dem Titel “Wildsau” belohnt. Dem Schnellsten winke lediglich “Ruhm und Ehre”, so der Organisator. Ein eigener Preis sei für ihn nicht vorgesehen.

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