AA

Wildmoser verhaftet

Ein Bestechungsskandal um das neue Stadion „Allianz Arena" mit Karl-Heinz Wildmoser im Mittelpunkt erschüttert die Münchner Fußball-Szene.

Nach umfangreichen Hausdurchsuchungen wurde der Präsident des deutschen Bundesligisten TSV 1860 München am Dienstag verhaftet, wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) mitteilte. Wildmoser soll nach Informationen des Bayerischen Rundfunks Details aus der Ausschreibung an die Baufirma, die dann den Zuschlag erhielt, weitergegeben und 2,8 Millionen Euro kassiert haben.

„Ich bin erschüttert”, sagte der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD). Das Ansehen des Fußballs, des Stadionprojekts und der Stadt München sei beschädigt worden. Die Ermittlungen richteten sich nicht gegen den TSV 1860 München, betonte der Verein in einer Erklärung. Bei den „Löwen” stehen mit Martin Stranzl, Harald Cerny, Markus Weissenberger und Marcus Pürk vier Österreicher unter Vertrag.

Neben Wildmoser wurden bei den Hausdurchsuchungen auch dessen Sohn und zwei weitere Beschuldigte festgenommen. Der zuständige Ermittlungsrichter erließ wenig später Haftbefehl gegen den Vereins-Präsidenten und die drei anderen Beschuldigten. Es gehe um Vorwürfe der Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung, sagte eine LKA-Sprecherin.

Die Polizei hatte am Dienstagvormittag in München die Klub-Räume von 1860 München und FC Bayern und auch die Wohnungen des TSV-Präsidenten und seines Sohnes Karl-Heinz Wildmoser junior. Der Sohn ist einer der beiden Geschäftsführer der ebenfalls durchsuchten Allianz Arena München Stadion GmbH, die der FC Bayern und der TSV 1860 als gemeinsame Betreibergesellschaft für das neue Stadion errichtet hatten. Der FC Bayern stehe nicht im Visier der Ermittlungen, betonte das LKA.

Das neue Stadion, dessen Baukosten auf 280 Millionen Euro veranschlagt sind, wird im Norden von München errichtet und soll bis 2005 fertig gestellt sein. Dort soll 2006 das Eröffnungsspiel der Fußball-WM angepfiffen werden.

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Wildmoser verhaftet
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.