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Wildes Wiener Derby endet mit 3:3-Unentschieden

Rapid und Austria trennten sich am Sonntag im Wiener Derby mit 3:3.
Rapid und Austria trennten sich am Sonntag im Wiener Derby mit 3:3. ©APA/EXPA/MAX SLOVENCIK
Im 339. Wiener Derby am Sonntag trennten sich Rapid und die Austria mit einem 3:3 (2:2)-Remis. Die Hütteldorfer müssen somit weiter auf einen Derby-Sieg im Allianz Stadion warten.

Rapid und die Austria haben sich nach einem spektakulären Schlagabtausch im 339. großen Wiener Fußball-Derby mit einem 3:3 (2:2) getrennt.

Die Grün-Weißen gingen vor mit 26.000 Fans ausverkauftem Haus durch Torjäger Guido Burgstaller in Führung, lagen danach zweimal zurück und erkämpften sich doch noch einen Punkt. Beide Teams beendeten die Partie nur mit zehn Mann. Die Hütteldorfer müssen damit auch nach dem elften Versuch im Allianz Stadion auf einen Derbysieg warten.

Rapid gegen Austria endete mit 3:3-Spektakel

Burgstaller (15.) legte für Rapid mit seinem 16. Saisontor vor. Andreas Gruber (28.) und Haris Tabakovic (31.) drehten für die noch lizenzlose Austria zunächst die Partie, ehe Roman Kerschbaum (43.) den Pausenstand besorgte. Kurz nach Seitenwechsel musste Rapids Denso Kasius (47.) mit Rot von Feld. Tabakovic (78.) brachte die Austria mit seinem zwöften Saisontor scheinbar auf Siegkurs, ehe Marco Grüll (83.) per Freistoß zuschlug. Im Finish sah Tabakovic noch Gelb-Rot (86.). In der Tabelle liegt Rapid nach der dritten Runde der Meistergruppe damit weiter einen Zähler vor der Austria auf Platz vier, der Dritte LASK ist vier Punkte entfernt.

Zoran Barisic baute seine Elf trotz der zuletzt überzeugenden Vorstellung gegen Klagenfurt (3:1) an drei Positionen um. Aleksa Pejic, Michael Sollbauer und Denso Kasius waren anstelle von Patrick Greil, Martin Moormann und Thorsten Schick dabei. Sie sollten das Zentrum stärken, meinte Rapids Trainer über eine der Lehren nach dem 0:2 in Favoriten vor drei Wochen. Bei der Austria begann einzig Manuel Polster wie erwartet links außen anstelle des verletzten Doron Leidner.

Austria war im Wiener Derby spielerisch deutlich stärker

Die spielerisch deutlich stärkeren "Veilchen" hatten den besseren Start. Tabakovic versuchte es nach fünf Minuten mit der Ferse, Niklas Held ließ sich aber nicht überraschen. Rapids Schlussmann war auch bei einem Flachschuss des Schweizers zur Stelle (8.). Rapid war beschäftigt, verschaffte sich aber selbst aus der ersten gefährlichen Aktion die Führung. Jonas Auer suchte nach einem Einwurf umgehend Burgstaller, der die Flanke im Stile eines Angreifers mit Form ins Gehäuse köpfelte.

Burgstaller traf damit auch im siebenten Heimspiel in Folge, was laut Angaben des Datendienstleisters Opta einen Club-Rekord bedeutet. Leopold Querfeld stieg nach einem Eckball dann gefährlich hoch, platzierte seinen Kopfball aber zu zentral (24.). Es folgten Minuten ganz nach violettem Geschmack. Austrias Pressing gegen Grüll lohnte sich, der Rapidler verlor den Ball, Dominik Fitz fand Gruber, der Hedl bezwang. Minuten später fand Matthias Braunöder erneut Gruber im Strafraum, dessen Ablage verwertete Tabakovic.

Zweimal Rot: Teams beendeten Partie nur mit zehn Mann

Die Austria belohnte sich für ihre Vorstellung, musste aber bangen, als Tabakovic angeschlagen liegen blieb. Der Mittelstürmer konnte weitermachen. Die Elf von Michael Wimmer schien am Weg zur Pausenführung, ehe Rapid erneut aus wenig viel machte. Kerschbaum konnte nach einem ungenügenden Klärungsversuch aus rund 20 Metern punktgenau ins lange Eck abziehen. Schon in der Nachspielzeit gingen die Emotionen noch einmal hoch: Sollbauer brachte Gruber an der Strafraumgrenze zu Fall, den ursprünglich gegebenen Elfer revidierte Schiedsrichter Sebastian Gishamer nach VAR-Studium. Der anschließende Fitz-Freistoß touchierte die Außenstange.

Tabakovic und Kasius lieferten sich beim Gang in die Kabine noch einen hitzigen Disput. Der junge Niederländer ließ sich nach Seitenwechsel zu einem überharten Tackling gegen Reinhold Ranftl hinreißen und sah prompt Rot. Die Partie verlief nun zerfahrener, da Rapid mit einem Mann weniger mehr auf Absicherung aus war. Tabakovic scheiterte aus wenigen Metern an Hedl (53.), der Treffer hätte wegen Abseits aber wohl nicht gezählt. Burgstaller sah Gelb, nachdem er Früchtl zu forsch attackiert hatte.

Spannendes Match bis in Nachspielzeit

Rapid bot sich 20 Minuten vor Schluss die Riesenchance. Nach einem weiten Ball scheiterte Grüll am herausgeeilten Früchtl, auch der eingewechselte Patrick Greil brachte den Ball im Nachschuss nicht am Deutschen vorbei. Gerade als die Hausherren offensiv Aktionen lancieren konnten, schlug es aber im grünweißen Tor ein. Tabakovic schnappte sich die Kugel, ließ Freund und Feind als Beobachter zurück und schloss eiskalt ab.

Vom Anstoß weg wollte Thorsten Schick die Antwort erzwingen. Das Vergehen von Polster am Flügelspieler wurde zunächst ebenfalls als Elfer gepfiffen, Gishamer änderte erneut auf einen Freistoß knapp außerhalb des Sechzehners - der von LA Galaxy umworbene Grüll bezwang Früchtl. Langweilig wurde es bis tief in die Nachspielzeit nicht. Die Schlussoffensive der Austria verebbte nach dem Ausschluss von Tabakovic, der bereits verwarnt laut Gishamer mit zu hohem Fuß in den Zweikampf mit Querfeld ging. In den letzten Szenen forderte Fischer zunächst einen Strafstoß, im Gegenzug klärte Früchtl weit außerhalb des Strafraums gerade noch vor Burgstaller.

(APA/Red)

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