Wiens "Goldenes Quartier" wird versilbert

Dieser gehören Prunkstücke des Signa-Imperiums - also in Wien unter anderem der Großteil der Luxusshoppingmeile und das angeschlossene Hyatt-Hotel. Das Goldene Quartier erstreckt sich im Bereich Graben, Tuchlauben und Am Hof über rund 42.000 Quadratmeter.
Angekündigter Verkauf der Anteile
Die nun angekündigte Verkauf der Anteile ist ein weiteres Ereignis in einer abwechslungsreichen - und langen - Geschichte. Denn wer den Stadtteil betritt, befindet sich auf historischem Boden. 2019 wurden bei Straßenarbeiten am Rand des Areals Fundamente der Porta Decumana freigelegt, also Relikte jenes Stadttores, das einst ins römische Legionslager Vindobona führte. Im Mittelalter siedelten sich dort Schneider und Händler an. Die Bezeichnung Tuchlauben für den gesamten Straßenzug setzte sich im 19. Jahrhundert durch.
Textilwaren werden dort auch heute wieder angeboten, wobei im Goldenen Quartier dem Konzept entsprechend der Luxus regiert. Internationale Modemarken wie Zegna, Kiton, Emporio Armani, Alexander McQueen, Valentino, Saint Laurent oder Prada konnten als Mieter gewonnen werden. Der erste Shop eröffnete bereits 2012.
Auch hochpreisige Wohnungen sind im Ensemble zu finden
Auch hochpreisige Wohnungen - darunter das ehemalige Penthouse des früheren BAWAG-Chefs Helmut Elsner - sind im Ensemble zu finden. Wer nur vorübergehend im Goldenen Quartier nächtigen will, kann dies seit 2013 im Park Hyatt tun, das in der ehemaligen Länderbank-Zentrale residiert. Das gastronomische Angebot beschränkt sich vor allem auf das Hotel. Ein aufwendig gestaltetes Asia-Restaurant hielt sich im Quartier nicht lange.
Revitalisiert wurden für das Projekt von der Signa vor allem zwei Gebäudeblöcke. Es sind dies der Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Tuchlaubenhof, der zwischen Tuchlauben und Seitzergasse über eine überdachten Durchgangspassage verfügt, und eben jener Komplex, in dem sich das Hotel befindet. Dessen Gebäudeteile an der Seitzergasse und der Bognergasse gehören ebenfalls noch zum Shopping-Quartier.
Auch verkehrstechnisch hat sich das Vorhaben ausgewirkt. 2012 wurden Seitzer- und Bognergasse zu Fußgängerzonen. Die entsprechende Oberflächengestaltung wurde von der Signa-Gruppe finanziert.
(APA/Red)