Die 38-jährige Frau griff zu einem 28 Zentimeter langen Küchenmesser und rammte es ihrem um ein Jahr älteren Mann in die Brust. Es war ein relativ langes Messer. Das Größte war es aber nicht, sagte sie heute, Dienstag, im Wiener Landesgericht, wo sie wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung rechtskräftig zu zwei Jahren Haft, davon sechs Monate unbedingt verurteilt wurde.
Schon länger kriselte es in der Ehe der Kellnerin. Der Mann konnte die aus seiner ersten Ehe resultierenden Alimentationszahlungen nicht einhalten und kam daher in Haft. Nur am Wochenende durfte er nach Hause. Da standen dann Streitereien auf der Tagesordnung, denen die Frau mit verstärktem Alkoholkonsum beizukommen versuchte. Bier, Schnaps, Wein, die ganze Palette, erklärte sie Richter Georg Olschak.
“Es ist eskaliert”
Sie dürfte mindestens zwei Promille Alkohol im Blut gehabt haben, als sie auf ihren Mann einstach. Es ist eskaliert. Es ist immer mehr gestritten worden. Ich wollte mich anziehen und dem Streit aus dem Weg gehen. Er hat mich nicht gehen lassen, erinnerte sie sich.
Der 36-Jährige wurde an der siebenten Rippe getroffen, wo die Klinge abglitt. Ich wollte ihm helfen. Aber er hat mich nicht lassen, sagte die Frau. Also setzte sie sich auf den Fußboden und wartete, bis sie von der Polizei festgenommen wurde. Der Verletzte hatte sich die benötigte Hilfe selbst organisiert.
Redaktion: Michael Grim