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Wienerin betäubte und beraubte männliche Bekanntschaft: Urteil

©APA/HELMUT FOHRINGER
Eine 27-jährige Wienerin hat die Vertrauensseligkeit von zwei Bekannten ausgenutzt. Sie mixte Schlafpulver in einen Sekt von Vater und Sohn und beraubte diese anschließend. Am Mittwoch wurde sie zu 18 Monaten Haft, davon vier Monate unbedingt verurteilt.

Die Vertrauensseligkeit von zwei Bekannten hat eine 27-jährige Wienerin schamlos ausgenützt. Sie mixte Schlafpulver in einen Sekt und kredenzte das Getränk Vater und Sohn. Während die beiden in einen tiefen Schlaf fielen, raubte sie den Männern Bargeld in der Höhe von 10.000 Euro sowie zahlreiche Bankkarten. Die Frau wurde am Mittwoch zu 18 Monaten Haft, davon vier Monate unbedingt verurteilt.

Urteil ist bereits rechtskräftig

Das Urteil wegen Raubes, Diebstahls, Entfremdung unbarer Zahlmittel sowie unerlaubten Umgangs mit Suchtgiften ist bereits rechtskräftig. Die 27-Jährige, die sich seit Jänner in U-Haft befand, wurde noch am Mittwoch aus dem Gefängnis entlassen.

Die Frau gab vor Gericht (Schöffenvorsitz: Wilhelm Mende) an, im Auftrag ihres Lebensgefährten agiert zu haben. "Ich habe mich von ihm leiten lassen", sagte die Beschuldigte, die von Anwalt Andreas Reichenbach vertreten wurde. Der Freund habe ihr eingetrichtert, die Männer zu betäuben, um ihnen das Geld wegzunehmen. Die 27-Jährige kümmerte sich gelegentlich um die beiden, da der Vater gehbehindert ist. Sie hatte die Wohnungsschlüssel, erledigte Einkäufe und behob auch manchmal Geld für die Männer, daher wusste sie die Zugangsdaten.

Wienerin mixte Schlafpulver in Sekt

Am 26. Jänner sollte die Tat umgesetzt werden, als die Frau die beiden Männer in der Wohnung besuchte. Das Trio bestellte Pizza und aß gemeinsam. Mit dem Vorwand, Zigaretten holen zu gehen, ging sie kurz auf die Straße und traf sich mit ihrem Lebensgefährten. Dieser überreichte ihr das Schlafpulver und auch Kokain mit den Worten: "Nimm es, um den Mut zu haben, die Sache auch durchzuziehen."

Zurück in der Wohnung beschlossen die drei, eine Sektflasche zu öffnen. Die Beschuldigte behauptete jedoch, der Alkohol sei zu warm, und ging ins Badezimmer, um die Flasche im kalten Wasser zu kühlen. In Wahrheit mischte sie dabei das Schlafmittel in den Sekt. Sie schenkte beiden Männer ein und forderte sie auf, doch rasch auszutrinken.

Nach etwa einer halben Stunden fielen die beiden in einen tiefen Schlaf. Die 27-Jährige raffte Bargeld aus einem Kuvert in der Höhe von 10.000 Euro, aus den Geldbörsen in der Höhe von 150 Euro sowie Bankomat- und Kreditkarten an sich.

Auf Lebensgefährten wartet ebenfalls ein Verfahren

Zwei Gassen weiter wartete ihr Lebensgefährte auf sie. Bei Behebungen konnte das Paar noch 1.900 Euro Beute machen. 1.000 Euro erhielt die 27-Jährige, die sich davon Bekleidung, Schuhe und Drogen kaufte. Ihr Lebensgefährte, auf den ebenfalls ein Verfahren wartet, erwarb mit dem Geld einen Porsche.

Die betäubten Männer erwachten erst am nächsten Tag gegen Mittag und bemerkten, dass sie beraubt worden waren. Sie alarmierten die Polizei. Um das Schlafpulver nachzuweisen, wurde sofort das Blut der Opfer untersucht. Im Blut des Sohnes, der sich dem Verfahren als Privatbeteiligter anschloss, wurde nicht nur das Betäubungsmittel gefunden, sondern auch Sildenafil, der Wirkstoff von Viagra.

(APA/Red)

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