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Wiener Zollbeamte unter Korruptionsverdacht

Vier Zollbeamte sollen über drei Jahre hinweg Schwarzhandel mit beschlagnahmten Autos, Zigaretten usw. aufgezogen haben - es entstand ein Schaden von mindestens 500.000 Euro.

Vier Beamte des Hauptzollamts Wien stehen unter Korruptionsverdacht. Wie die „Neue Kronenzeitung“ am Sonntag berichtete, sollen die Verdächtigen über drei Jahre hinweg einen Schwarzhandel mit beschlagnahmten Waren – Autos, Zigaretten, Uhren etc. – aufgezogen haben. Der Schaden beträgt demnach mindestens 500.000 Euro.


Martin Kreutner, Leiter des Büros für interne Angelegenheiten (BIA) im Innenministerium, bestätigte den Fall am Sonntag der APA. Kreutner zufolge stehen insgesamt neun Personen unter Verdacht: Neben den Beamten sind das fünf Unternehmer, welche die Waren auf den Markt gebracht haben sollen. Sie befinden sich wegen des Verdachts der Hehlerei in Untersuchungshaft, ebenso einer der vier Mitarbeiter des Hauptzollamts. Drei der Beamten wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Es gebe bereits Teilgeständnisse und gegenseitige Belastungen, sagte der BIA-Chef. Für alle neun gelte selbstverständlich die Unschuldsvermutung.


Insgesamt gab es laut Kreutner 20 Hausdurchsuchungen in Wien, Niederösterreich und Burgenland in den vergangenen Wochen. Der Fall war ins Rollen gekommen, nachdem eine Anzeige aus dem Hauptzollamt beim Finanzministerium eingegangen war. Ermittler dieses Ressorts bildeten dann mit Beamten des Innenministeriums eine Sonderkommission, die sich dem Fall widmete.


Laut „Kronenzeitung“ war einer der verdächtigen Zollbeamten mit einer rund 80.000 Euro teuren Luxuslimousine an seinem Arbeitsplatz vorgefahren. Kollegen hätten sich die Frage gestellt, wie er sich den Wagen bei seinem Netto-Gehalt leisten kann, und dann die Anzeige erstattet. Dieses Faktum konnte Kreutner nicht bestätigen.

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