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Wiener wollten mit 32 Kilogramm Cannabis ihre Pension sichern

Mit Cannabis wollten die Männer ihre Pension sichern.
Mit Cannabis wollten die Männer ihre Pension sichern. ©APA (Symbolbild)
Wegen Suchtgifthandels mussten sich am Montag sechs teilweise bereits pensionsreife Männer in Wien vor Gericht verantworten. Sie hatten im Vorjahr 32 Kilogramm Cannabiskraut von Mazedonien nach Wien geschmuggelt - als "Pensionssicherung".

Zwei in Wien wohnhafte Männer, die erhebliche Geldprobleme hatten, verfielen im vergangenen Sommer auf die Idee, sich als Drogenhändler zu versuchen. Der Maurer und der Angestellte, der im weiteren Verlauf nach einer zwischenzeitlichen Verurteilung wegen Sozialbetrugs eine teilbedingte Haftstrafe im elektronisch überwachten Hausarrest antrat, heuerten einen 60 Jahre alten Verwandten in Mazedonien an, der tatsächlich das gewünschte Cannabis auftrieb.

Drogenschmuggel als Pensionssicherung

Der 60-Jährige ließ sich “zur Pensionssicherung” zum Mitmachen überreden. Wie sein Verteidiger Philipp Wolm darlegte, hatte der Mann einen Herzinfarkt erlitten, konnte seiner Arbeit nicht mehr nachgehen, “und ein Pensionssystem gibt es dort nicht.”

Cannabis nach Wien geschmuggelt

20 Kilogramm wurden in zwei Reisetaschen von einem Chauffeur in einem Reisebus nach Österreich gebracht. Zwölf Kilo fanden auf anderen Wegen über die Grenze. Doch die sechs involvierten Männer blieben auf ihrem Kraut sitzen: Eine Interessentin namens Violetta sprang ab, nachdem sie eine Probe gezogen hatte. Die Qualität des Suchtgifts war ihr nicht gut genug – laut Anklage eine Fehleinschätzung, denn es wies immerhin einen THCA-Gehalt von 4,6 Prozent auf.

Als die Bande ihre Ware zurück nach Mazedonien schaffen und dort anbringen wollte, klickten die Handschellen. Die Polizei hatte mittlerweile einen Zund aus einschlägigen Kreisen erhalten.

Zu Haftstrafen verurteilt

Die beiden Initiatoren – ein 52 Jahre alter Maurer und ein 41-jähriger Angestellter, die aus akutem Geldmangel die Idee geboren hatten – erhielten drei bzw. dreieinhalb Jahre unbedingt. Zwei an sich pensionsreife Männer – 60 und 61 Jahre alt, – die auf deren Auftrag in Mazedonien das Suchtgift aufgetrieben und den Transport nach Österreich organisiert hatten, fassten drei bzw. vier Jahre unbedingt aus.

Für zwei untergeordnete Helfer setzte es 18 Monate unbedingt und zwölf Monate teilbedingt. (APA)

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