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Wiener Wölfe: "Siegen oder untergehen!"

So lautete am vergangenen Mittwoch das Motto der Wölfe, als sie sich in das zweite Halbfinalspiel der Wiener Liga Meisterschaft stürzten. Gegner war abermals der bis dahin ungeschlagene Meisterschaftsfavorit HC Die 48er, der den Wölfen ein paar Tage zuvor eine schmerzliche 11:2 Niederlage zugefügt hatte. Nun galt es für die Wölfe, alles auf eine Karte zu setzen und sich durch einen Sieg in ein drittes und somit alles entscheidendes Spiel zu schießen.

Kaderseitig konnte der Außenseiter bis auf eine einzige Ausnahme aus dem Vollen schöpfen und so war man in der Lage, mit vier Sturmreihen und drei Verteidigerpaaren von Anfang an starken Druck auf den Gegner auszuüben. Hinten zeichneten auch diesmal Manuel Aigner und Theresa Hornich für die Sauberkeit des eigenen Kastens endverantwortlich.

Dass es am Ende doch nicht zum Sieg gereicht hatte und sich die Wölfe somit auf dem vierten Gesamtrang in der heurigen Meisterschaft wiederfinden, soll nicht über die Leistung hinwegtäuschen, welche die Mannschaft an ihrem letzten Spieltag geboten hatte.

1. Drittel: „No respect!“ heißt die Devise

Headcoach Sascha Tomanek hatte vor Spielbeginn klar kommuniziert, dass man nichts zu verlieren hatte, denn die bislang lupenreine Serie des HC Die 48 von 17:0 Siegen zeichnete ein klares Bild der Rollenverteilung. „Genießt das Spiel, habt Spaß und konzentriert euch Shift für Shift. Seht nicht auf die Anzeigetafel, abgerechnet wird erst am Ende“ hallte es noch in den Ohren der Spieler als das Match eröffnet wurde.  

War man im ersten Halbfinale mit dem Tempo des HC Die 48er stellenweise klar überfordert gewesen, so schien es als sahen die Zuschauen an diesem Abend eine völlig veränderte Wolfstruppe. Die Flügelspieler attackierten die Verteidiger bereits frühzeitig aufgrund konsequent gespielten Forechecks, die eigenen Verteidiger sicherten die blaue Linie ab und nicht selten musste sich Martin Hager im Tor der 48er in den ersten Minuten bemühen, seine Mannschaft vor einem Rückstand zu bewahren. Man begegnete dem einst überlegenen Gegner auf Augenhöhe, verteidigte mit vereinten Kräften und ging dieses Mal jeden extra Meter, selbst wenn er noch so schmerzte.

Trotz dieser vielen Bemühungen gelang es in diesem Spielabschnitt nicht, den Puck im Tor des Gegners zu versenken, stattdessen musste Keeper Aigner gleich zwei Mal hinter sich greifen und den 48ern beim Jubeln zusehen. Es war allerdings nicht der 2:0 Rückstand, der negative Emotionen auf der Spielerbank der Wölfe auslöste, viel mehr galten sie dem Schiedsrichtertrio rund um Head Ulrich Erd, denn dieses zeichnete sich – zum Teil wegen des hohen Tempos auch klar überfordert – durch Fehlentscheidungen wie nicht gepfiffene Abseits und Strafen aus. Dabei musste jedem, der etwas von diesem Sport versteht, klar gewesen sein, dass gerade diese Entscheidungen nachhaltige Folgen haben würden. Die Strafenbilanz von 8 zu 2 Minuten zulasten der Wölfe spiegelte auch in keiner Weise den Spielverlauf wider.

2. Drittel: ein Pfiff, ein Schrei und schon vorbei!

Erneut motiviert von den lobenden Trainerworten zur gezeigten Leistung gingen die Wölfe abermals von Anfang an ein hohes Tempo und setzten die rollenden Angriffe mit 4 Linien fort, um die Chance auf den Anschlusstreffer am Leben zu erhalten. Just in diesem Moment „krönte“ der Headschiedsrichter seine abendliche Darbietung mit einem Fehlpfiff, der auch auf der Bank der 48er mit großem Erstaunen, aber natürlich trotzdem dankbar aufgenommen wurde. Während sich im Umkreis von drei Metern kein Wölfespieler befand, verstolperte sich ein scheibenführender 48er Spieler auf der blauen Linie und fiel längs hin. Die Folge dieses Hoppalas kann in wenigen Worten zusammengefasst werden: Strafe gegen die Wölfe wegen Hakens für den am nächsten stehenden Spieler, Überzahlspiel für 48er, Tor, Spielstand 3:0.

Im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer, doch es war schon während des Spiels klar, dass dieser Moment ein Knackpunkt in der unermüdlichen Aufholjagd der Wölfe war, denn anstatt das 1:2 zu erzielen, lief man einem 0:3 hinterher. Dass die Wölfe auch Tore schießen konnten, zeigten sie nur 3 Minuten nach dieser prekären Situation, denn Norbert Koller verwertete den Abpraller nach optimal gespieltem Powerplay zum 1:3. Kurz darauf gab es abermals auf beiden Seiten Jubelrufe: zuerst erhöhten die 48er auf 4:1, dann antwortete Kevin Gradl kurzerhand mit dem 2:4. Leider blieb den Wölfen ein weiterer Treffer in diesem Spielabschnitt verwehrt. Stattdessen zeigten die 48er, dass sie nicht umsonst die mit Abstand höchste Trefferanzahl der Liga vorweisen können und schossen sich für den letzten Spielabschnitt eine komfortable 6:2 Führung heraus.

3. Drittel: Das Ausscheiden ist nahe

Kurz vor Ende des zweiten Spielabschnitts beim Stand von 6:2 hatte Coach Tomanek  Torfrau Theresa Hornich gebracht in der Hoffnung, das Ruder herumreißen zu können. Auch wenn sie ihre Aufgabe sehr gut gemacht hatte, so reichte die Gesamtleistung der Mannschaft nicht aus, um sich vor dem drohenden Meisterschaftsende davonzustehlen. Daniel Lehmann weckte zwei Minuten nach Drittelbeginn abermals die Hoffnungen der Wölfe, als der mit dem 3:6 den Abstand verringern konnte, doch leider blieb dem Rudel ein weiterer Torjubel an diesem Abend verwehrt. Der Endstand von 9:3 aus Sicht der 48er geht vom Ergebnis her voll in Ordnung und den Wölfen wurde klar, wo ihre Grenzen lagen.

Insgesamt war die Saison aus Wölfesicht ein voller Erfolg, denn man hatte sich das Saisonziel des 4. Platzes gesteckt und auch erreicht. Nach der Finalteilnahme im letzten Jahr musste man für heuer doch einige Schlüsselspieler abwanderungsbedingt vorgeben und wollte sich daher nicht der Illusionen hingeben, abermals um den Titel mitzuspielen.

Im Interview nach dem Spiel brachte es Kapitän Bernhard Friedrich auf den Punkt: “Die Mannschaft hatte heute alles gezeigt und gegeben, mehr war einfach nicht drin. Dort, wo wir jetzt sind, genau das macht die Wölfe aus – wir siegen als Team, wir verlieren als Team! Jedenfalls sind die 48er ein würdiger Finalist und wir wünschen ihnen alles Gute für die noch verbleibenden Spiele!“

Gegner der 48er im Finale ist der WAT X Favoriten, welcher sich überraschend klar (5:1 und 5:3) ebenfalls in nur zwei Spielen gegen den EC KSV Flowers durchsetzen konnte.

Die besten Fotos zum letzten Meisterschaftsspiel in der heurigen Saison gibt es wie gewohnt unter www.wienerwoelfe.at bzw. auch auf der Facebook Seite der „Wiener Wölfe“ (freier Zugang!)

Die Wölfe freuen uns schon auf die nächste Saison und bedanken sich bei ihren vielen treuen Fans und Sponsoren für die tatkräftige Unterstützung!

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